A Békés Megyei Múzeumok Közleményei 5. (Békéscsaba, 1978)
Kiss Anikó: Geschichte der Mühlen des Gyulaer Burgherrschaftsgutes
Geschichte der Mühlen des Gyulaer Burgherrschaftsgutes ANIKÓ KISS Der Artikel stellt die Geschichte der Mühlen das Gyulaer Burgherrschaftsgutes von dessen Gründung bis Anfang des XIX. Jahrhunderts vor. Gyula liegt im einstigen Flutgebiet der Kreischen (Körösök). Infolge des geringen Gefälles der Weissen Kreisch (Fehér-Körös) zerfiel diese in verschiedene Flussarme, begleitet von verschiedenen Adern und Stufenabscnitten, in denen das ganze Jahr hindurch fliessendes Wasser vorhanden war, das für den Mühlenantrieb genutzt werden konnte. So sind die Wassermühlen am häufigsten an Treffpunkten verschiedener Landschaftseinheiten zu finden. Die Mühlen gelten als Bestandteil des feudalen Besitztums seit ihrem Entstehen, einzelne Grundherren verfügten sogar über mehrere Mühlen. Ein Grund dafür ist, dass eine Mühle für den Besitzer eine grossartige Einnahmequelle darstellte. In den Besitztumsernennungsurkunden sind die Mühlen oder der Mühlenplatz immer unter den bedeutenderen Besitzartikeln verzeichnet. Das Recht zur Gründung einer Mühle hatte immer der Grundherr, und die Mühlen Waren nicht nur wertvoll, sondern standen auch in allgemeiner Achtung. Der Grundherr war auch für die Erhaltung der Kirche auf seinem Besitz verantwortlich. Die Schenkung der Mühleneinkünfte stellte dazu ein materielle Möglichkeit dar. So erhielt der Pfarrer von Gyula 1511 die Einkülnfte zweier in der Nähe der Gemeinde Doboz gelegenen Mühlen. Die Pfarre erhielt auch die sogennante Sonnabendeinnahme der im Stadtgebiet gelegenen Mühle. Die Erbauer der Mühlen waren Fronleute. Die Mühlen selbst wurden grösstenteils aus Holz gebaut, das Werk wurde von in der Holzbearbeitung geübten Fronleuten geschnitzt. Das Mühlengebäude wurde ebenfalls aus Holz gebaut, landesmässig am ver breitetsten war die gezähnte (Eggen-) Wandung, das Dach war ein Schauben- oder Rohrdach, eventuell ein Schindeldach. Der Mühlenbau, sowie deren Instandhaltung waren Fronaufgaben. Zu den mit der Mühle verbundenen Diensten wurden sogar Bügersleute verpflichtet. So waren viele Leute zur Reinigung der Mühlengräben erforderlich. Eine weitere Fronlast war auch die Fuhrdienstleistung zur Mühle. Die Müller selbst waren auch Fronleute, die für ihre Arbeit vom Burgherrschaftsgut keine besondere Zahlung bekamen. Die Müller hatten nicht nur das eigentliche Mahlen der Getreidekörner zu verstehen, sondern auch alle Schnitzarbeiten, Bau- und Wagnerarbeiten. Obwohl die Müller Fronleute waren, war ihre gesellschaftliche und materielle Stellung nicht schlecht. 289