A Békés Megyei Múzeumok Közleményei 5. (Békéscsaba, 1978)
Hentz Lajos: Das Kürschnerhandwerk in Mezőberény - Kiss Anikó: A gyulai várbirtok malmainak története
Das in der Gemeinde auffindbare Erinnerungsmaterial macht es uns möglich, auf ungefähr 80—100 Jahre rückgehend die Eigenheiten der Produkte des Kürschnerhandwerks zu erforschen. So können wir feststellen, dass nicht so sehr in der technischen Verfahren, auch nicht in den Formen der Kleidungsstücke, sondern vielmehr in der Anordnung der Verzierungselemente lokale Charaktereigenschaften festgestellt werden können. Die Erschliessung der Charakteristik der kürschnerischen Ornamentik von Mezőberény, sowie die Eigenheiten der in der ungarischen, deutschen und slowakischen Volkstracht auftretenden Ornamentik kann noch nicht als abgeschlossen betrachtet werden. Die Abhandlung stellt — nachdem eine Übersicht über die verschiedenen Kürschnerverzierungen gegeben wurde — fest, dass die verschiedenen Verzierungsverfahren die folgenden waren: die Sämischlederverwendung, Ziernähte, Lederauflagen und Stickereien, die eigenartige Anwendung von Perlenverzierungen, die typische Anordnung der Verzierungen, die in rhytmischen Reihen aufgebaute feine, luftig angelegte, symmetrische Kompesition, der typische Motivkreis und die ausgeliehene Farbabstimmung der Verzierungen. Alle diese Charakteristiken zusammenfassend ergab sich ein bestimmter lokaler Stil, der in den umliegenden Gemeinden und Niederlassungen — Békés, Hódmezővásárhely, Orosháza, Szarvas — trotz der überigens viele Gemeinsamkeiten enthaltenden Kürschnerarbeiten — gut unterschieden werden kann. In der Abhandlung werden wir mit einem der schönsten Produkte der Berényer Kürschner, mit der Verzierungsmethode der Pelzmäntel bekannt gemacht, weiterhin stellt die Abhandlung das charakteristischte Stück der Berényer Kürschnerskunst vor, den mit archaischen Lederauflagen oder den neuartigen Stickereien verzierten, slowakischen Hahnen-Frauenpelzmantel. Die wertvollen Traditionen der einstmals blühenden kleinmeisterlichen Handwerkskunst bilden einen beträchtlichen Anteil der Verzierungskunst im Komitat Békés. 268