A Békés Megyei Múzeumok Közleményei 5. (Békéscsaba, 1978)

Hentz Lajos: Das Kürschnerhandwerk in Mezőberény - Kiss Anikó: A gyulai várbirtok malmainak története

Das Kürschnerhandwerk in Mezőberény LAJOS HENTZ Die Abhandlung weist durch konkrete Angaben nach, dass das Kürschner­handwerk in Mezőberény bis in die 80-er Jahre des vorigen Jahrhunderts eines der blühendsten Handwerke war. Der um die Jahrhundert­wende und in den dieser folgenden Jahren eingetretene Verfall zeigte sich nicht nur im Rückgang der Handwerkerzahl, sondern hatte auch die Herausbildung von neuartigen, praktischeren Zielen dienenden Kleidungsty­pen an der Stelle der traditionellen, eftmals küntslerisch verzierten, oft auch als Festkleidung gebrauchten Lederkleidungsstücke zur Folge. Die Abhandlung gibt weiterhin einen kurzen Überblick über die varänder­ten Rohlederbezugsquellen, stellt dann weiter die Werkzeuge und im Kürschnerhandwerk gebräuchlichen Instrumente vor. Zu diesen Werkzeugen und Instrumenten gehören unter anderen: das Schabeisen, der Schab­rahmen, der Haken oder Krummesser, der Schneidestuhl (-tisch), die Kardätsche, welche zur Lederbearbeitung gebraucht wurden. Zur anderen Gruppe der Werkzeuge gehörten: das Kürschnermesser, die Schere, die Nadelklemme, das Spitzenmesser und die Stechahle, die zur Lederverarbei­tung benutzt wurden. Jene Meister unter den Kürschnern, die mit der traditionellen Methode arbeiteten, wurden ungarische Kürschner genannt, die — im Gegensatz zu den deutschen Kürschnern, die fertiges Leder verarbeiteten — gleichfalls die Lederbearbeitung durchführten. Das durch Waschen und Schaben ge­reinigte Leder wurde durch Beizen oder mit neuartigen Aufbereitungsmitteln aufbereitet, durch Brechen und „Sensen" weich gemacht, später getönt oder gefärbt. Die Abhandlung macht im Detail mit der trachtenmässigen Funktion der durch die Kürschner hergestellten Kleidungsstücke bekannt, sowie mit deren Schnitt und Herstellungsmethode. Bis zur Jahrhundertwende waren bei den Männern der Schafspelz in Feiertags- und Alltagsausführung, die Pelzjacke und Pekesche, die Fellweste, die Lederhose, die Mütze und die Handschuhe, in der Tracht der Frauen der Pelzmantel nach den schrift­lichen Quellen des letzten Jahrhunderts, sowie nach den Angaben aus der Erinnerung noch heute lebender Datenvermittler unausbleibliche Bestandteile der Trachtenkleidung von Mezőberény. Auch heute treffen wir unter den Ausgehkleidungsstücken noch die neueren Formen der Lederkleider: die Weste aus Sämischleder, sowie den Mantel aus Sämischleder. 267

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