Nagy Gyula: Parasztélet a vásárhelyi pusztán (A Békés Megyei Múzeumok Közleményei 4. Békéscsaba, 1975)

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Kirche hatte hier keine solche gesellschaftliche Bedeutung, als es in den Dörfern früher war. Es wurden hier drei Konfessionen geübt (römisch katholisch, lutheranisch, kalvinist). Die Priester wechselten sich oft und auch ihre Gläubigen besuchten mehrere Kirchen. In diesem Kreis hatte weder reges, religiöses Leben noch Gesellschaftsereignis konzentrieren können. Nach 1950 hat sich die gesellschaftliche Rolle der Kirchen stark vermin­dert. Das VIII. Kapitel beschäftigt sich mit der Lage des Kindes, mit dessen Spielzeugen, wie es zur Arbeit gewöhnt wurde, wie es die Schule besucht. In einer traditionellen Familie verbrachte das Kind seine Zeit meistens mit den Eltern, beobachtete ihre Arbeit und so erlenrte es unbemerkt sehr viel davon. Anfangs war auch sein Spiel nichts anderes als die spielhafte Nachahmung der Arbeit seiner Eltern. Die wichtige Bestrebung der Erziehung erzielte die Verehrung der Eltern und das anständige Verhalten gegen die ältere Generation. Man brachte ihm als Schulkind kleinere Arbeiten bei, es wurde mit einfacheren Aufgaben — am meisten mit dem Bewachen der Tiere — beauftragt. Von 6—8 Jahren half es regel­mäßig bei der Arbeit der Familie, natürlich nur bei den leichten Arbeiten, wie Aufräumen, Trinkwasserholen, es wurde auch für kleinere Einkäufe ins Geschäft geschickt. Ein 10 jähriges Kind weidete schon ständig, führte Tiere, legte das Seil in der Erntezeit, holte Wasser. Die Mädchen halfen nicht nur in der Haushalt sondern auch bei den Feldarbeiten, sie harkten und hackten. Bis die Mädchen und Jungen die Schule verließen, erlernten sie die wichtigsten Arbeiten, waren sich ihrer Aufgaben grundsätzlich bewußt, und als sie schon dazu genug Kraft fühlten, versuchten sie es zu machen ohne darauf direkt aufgefor­dert zu werden. Nur derjenige wurde durch den Wertmesser der Gesellschaft geschätzt, der sich auf alles verstand. Die ersten Schulen wurden auf der Pußta bald nach der Ansiedlung selbst von den Bauern organisiert. Solche Schulen wirkten einige Jahrzehnten lang in je einem Wohn­zimmer, aber nicht mit gebildeten Lehrern, sondern mit sogenannten Bauernlehrern, die schrei ben,lesen und zählen konnten. Sie hatten keine Lehrbücher, aus Kalendern lernten sie lesen. Am Ende des Jahrhunderts gab es schon solche Schulen, in denen schon gebildete Lehrer lehrten, aber die Unterstützung der Schule kam von den Eltern. Manchmal bestand die ganze Ausstattung aus einer schwarzen Tafel und die Kinder saßen auf Balken oder in lehnlosen Bänken. In den Jahren von 1890 organisierte schon die Gemeinde Schulen, die von dem Staat bald übernommen wurden. Es wurden entsprechende Gebäude errichtet und das Niveau steigerte sich. Im allgemeinen waren die Lehrer beliebt, aber sie hatten keinen besonderen gesellschaftlichen Rang. Der Unterricht begann Anfangs September, aber im Frühling nach dem Einzug des schönen Wetters verminderte sich die Zahl der Schulkinder. Die Kinder verpackten ihre Schulsachen, Schiefertafeln, Schreibzeuge, Hefte in einen Leinenranzen. Der Stock gehörte gewöhnlich zum Disziplinieren. Der Verfasser berichtet ausführlich über die Schule, über die Spiele der Kinder, be­sonders über die Gesellschaftsspiele unter denen viele Ballspiele und auch gewinnsüchtige Spiele zu finden waren. Im IX. Kapitel werden jene Vorstellungen der Pußtabewohner behandelt die aus fal­schen Kenntnissen entstanden. Die sind keine speziellen Aberglauben, sondern sie ent­sprechen den in der Gegend bekannten Auffassungen. Sie sind im Zusammenhang mit den vielerleien Erscheinungen des Lebens zu beobachten, die neben den niedrigen natur­wissenschaftlichen Kenntnissen für die Erklärung rätselhafter Erscheinungen dienen. Ob­wohl die Bewohner der Pußta über verhältnismäßig rationale Weltanschauung verfügten, fehlten sie aus ihren Erklärungen doch nicht. Der Glauben an den überirdischen Geschöpfen und Kräften hatte manche Bedeutung. Die verschiedenen Träume wurden wechselvoll gedeutet. Ihre Analog-Vorstellungen sind stark. Der Traum von einem Verstorbenen be­deutete Tod, der Neumond half die menschliche Erneuerung. Das Wetter der großen 42* 659

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