Ujváry Zoltán: Kultusz, színjáték, hiedelem (Miskolc, 2007)

Az agrárkultusz kutatása a magyar és az európai folklórban

jahrtausendealten Riten und magischen Handlungen zu «identifizieren. Mit den Dämonen der Vegetation, den Korndämonen brachte man die antiken Götter in Verbindung, die eines natürlichen oder gewaltsamen Todes gestorben und nach einer gewissen Zeit auferstanden sind. Die Forscher der antiken Religionen befassten sich eingehend mit dieser Frage. In diesem Abschnitt werden die wichtigsten grundsätzlichen Probleme der Forschung des Agrarkults erörtert. Ich untersuche die Angaben, denen zufolge die Forscher die antiken Vegetationsgötter mit dem heutigen europäischen Agrarkult in Verbindung brachten. Ich befasse mich ferner mit dem Rit der Kornkeimung, der mit dem Adonis-Mythos in Zusammenhang stand, sowie mit den antiken Panspermia-Rit, dessen Kontinuität in der neuzeitlichen Überlieferung mit der Verzehrung des gekochten Weizens in Verbindung gebracht werden kann usw. Die Fruchtbarkeitsmagie, die Erntebräuche und die Getreidegeister in der Theorie von J. G. Frazer. Die Forschung des Agrarkults erstreckte sich vor allem infolge der Tätigkeit J. G. Frazers auch auf die Naturvölker. Ungeachtet des Problems, mit welchem sich der Forscher der Agrarriten befasst, gelangt er aus sämtlichen Richtungen unbedingt zu Frazer. Diese Erscheinung ist im Gebiet der Forschung des Agrarkults in der europäischen ethnologischen Literatur in genereller Weise zu beobachten. In zahlreichen wesentlichen Fragen passen sich die Forscher des rezenten Materials einzelner Fachgebiete seinen Ergebnissen an. In der Frage der Korndämonen schloss er sich W. Mannhardt an. Er suchte einen Zusammenhang zwischen den Bräuchen und Glauben der europäischen Völker und den Bräuchen und Riten der Naturvölker. Mit seinen Untersuchungen der Fruchtbarkeitsmagie konnte er praktisch das ganze Material des Agrarbrauchtums erklären und funktionell auslegen. Meiner Ansicht nach ergeben sich in Frazers Untersuchungen die meisten Probleme in jenen Fällen wo er einer und derselben Erscheinung eine doppelte Erklärung gibt. So z. B. erblickt er in den grünen Zweigen des Frühlingsbrauchtums die Personifizierung des Vegetationsgeistes, d. h. die Baumseele, und betrachtet zugleich das Einstecken des grünen Zweiges in das Kornfeld als eine magische Handlung die die Fruchtbarkeit herbeiführen soll. Es ist offensichtlich schwer denkbar, dass der Bauer im selben Gegenstand gleichzeitig den Dämon der Vegetation und die unpersönliche Fruchtbarkeitskraft erblickt. Die zerstückelten Dema-Gottheiten. In der Forschung des Agrarkults ist eine der meistumstrittenen und zugleich sorgenschwersten Fragen: hat es je Korngötter, Vegetationsgeister gegeben? Als die Forscher eine Antwort auf diese Frage suchten, fanden sie in den Hochkulturen keine feste Grundlage und in den lebenden Volksüberlieferungen keine beweiskräftigen Angaben, wenn auch zahlreiche Erinnerungen der Bräuche und des Wortschatzes auf eine offensichtliche einstige Existenz der Korndämonen hindeuteten. Die Theorie hatte allerdings eine Achillesferse: dem europäischen Bauerntum sind keine Mythen bekannt, in denen die antropomorphen oder theriomorphen Wesen ganz offensichtlich mit dem Getreide oder anderen Feldfrüchten identisch wären. So war denn auch kein konkreter Beweis für jenen Teil der Theorie zu stellen, wonach die mythischen Wesen der Agrarüberlieferung bei Abschluss der Ernte sterben müssten, um dann im Saatgut mit erneuten Kräften aufzuerstehen. Bei der Untersuchung der Mythen der Naturvölker und der primitiven Agrarkulturen entstanden jedoch Ergebnisse, die die Existenz, den Tod und die Geburt der in der Frucht verkörperten Vegetationdämonen mit absoluter Sicherheit bestätigten. Die diesbezüglichen Fragen stehen mit den sog, Dema-Gottheiten in Zusammenhang. Aus der unfangreichen Literatur des Fragenkomplexes hebe ich einige Werke hervor, um einige Analogien anzuschneiden, die sich auf die Korndämonen der europäischen Agrarüberlieferung beziehen lassen. Das Problem schliesst sich auch dem Kult der sterbenden und auferstehenden antiken Göttern an. Als offene Frage steht vor uns der Zusammenhang zwischen den zerstückelten Dema-Gottheiten, den sterbenden und auferstehenden antiken Göttern und den zerrissenen theriomorphen und anthropomorphen Erntedämonen. Hinsichtlich der Agrarkultur scheint jedoch eines unbestreitbar zu sein: am Anfang des Weges stehen die in der Pflanze verkörperten, zerstückelten Dema-Gottheiten. Lehren der Forschung von Gudmund Hatt über die prekolumbianische amerikanische und die indonesische Agrarfolklore. Bei der Untersuchung des europäischen Agrarkults wandten sich die Forscher um Parallele des öftern an die Kultur der Eingeborenen des gegenwärtigen Amerikas. Mit den Vergleichen trachteten sie nicht so sehr den räumlichen und zeitlichen Zusammenhang der Angaben zu finden, sondern erklärten die funktionelle Analogie und den ursprünglichen Sinn der bereits umgewandelten europäischen Bräuche und Mythen, indem sie die Überlieferungen der über uralte Traditionen verfügenden Naturfölker in

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