Ujváry Zoltán: Kultusz, színjáték, hiedelem (Miskolc, 2007)

Az agrárkultusz kutatása a magyar és az európai folklórban

Forschung des jAgrarfyitts in der ungarischen und europäischen ToC^fore Das vorliegende Werk befasst sich mit den grundsätzlichen und methodologischen Fragen der Forschung des ungarischen und europäischen Agrarkults. Seit Jahren verrichte ich die Erschliessung und Systematisierung des rezenten ungarischen Materials im Zusammenhang mit den europäischen Analogien. Im Mittelpunkt meiner Untersuchungen stehen die theoretischen Fragen, Forschungsmethoden und Forschungstendenzen, die mit dem Vegetationskult zusammenhängen. Die Literatur des Agrarkults ist in der europäischen Ethnologie so umfangreich, dass ein Band über die theoretischen Fragen, die Forschungsmethoden und die verschiedenen Richtungen unbedingt noch vor dem Werk erscheinen muss, welches das rezente Material als Ganzes systematisiert und erklärt. Dieses Werk ist also der erste, wir wollen sagen: einleitende Band der in Vorbereitung befindlichen Synthese der ungarischen landwirtschaftlichen Bräuche und Riten. Nachfolgend möchte ich die einzelnen Abschnitte kurz zusammenfassen. Einleitung. SiebieteteinenÜberblicküberdieForschungsgeschichtederungarischenlandwirtschaftlichen Bräuche und Glauben. In verschiedenen Abhandlungen und zahlreichen Publikationen, die die an verschiedene Tage heftenden Bräuche berschrieben, wurden bereits zahlreiche Angaben veröffentlicht, doch es kam bisher noch zu keiner umfassenden und eingehenden Analyse der Glauben und magischen Handlungen, die mit den einzelnen Phasen der bäuerlichen Arbeit, mit dem Pflügen, dem Anbau, dem Einernten und den verschiedenen Feldfrüchten zusammenhängen. Einleitend möchte ich die wichtigsten Abhandlungen hervorheben, die je eine Detailfrage der ungarischen Agrarbräuche, bzw. die Agrarfolklore eines Gebietes oder einer Landschaft erörtern: Madarassy, L. 1928. 1929b, 1931; Manga, J. 1959; Moór, E. 1932a, 1932b; Erdész, S. 1957; Dömötör, S. 1959; Vajda, L. 1951. Es wurde kaum versucht, die Beziehungen zwischen den einzelnen Elementen ungarischer Agrarriten und dem europäischen Agrarkult zu untersuchen. Nebst einer kritischen Bewertung des einschlägigen Materials enthält die Einleitung auch Hinweise auf die wichtigsten Fragen der europäischen Agrarfolklore. Jene europäischen Forscher des Agrarkults, die in ihren Werken ausser dem lokalen Material auch theoretische Fragen anschnitten, lassen sich in mehrere Gruppen aufteilen. Die ersten beiden Gruppen bestehen aus den Anhängern (z. B. R. Beid. A. V. Rantasalo) bzw. den Gegnern (z. B. C. W. Sydow, L. Mackensen) der Theorien von Wilhelm Mannhardt. Der dritten Gruppe gehören diejeningen an, die das rezente Material im wesentlichen mit Ausserachtlassen der prinzipiellen Aspekte veröffentlicht haben (z. B. Sochäh). Die vierte Gruppe umfasst jene Forscher, die bei ihren Untersuchungen selbständige, eigene Wege gingen und bei der Analyse ihres Material sich Lehren der verschiedenen Richtungen zu Nutzen machten (z. B. W. J. Propp, L. Schmidt, K. Vilkuna, I. Weber-Kellermann). In meinem Werk treten all jene wichtigen theoretischen Probleme in den Vordergrund, die die Grundlage der Forschung des Agrarkults bilden. Auch auf die Wiedersprüche, die sich mitunter innerhalb einer und derselben Richtung ergeben, wird hingewiesen. In Bezug auf die Existenz, die Rolle und die Funktion der Korndämonen, der Feldgeister, der sterbenden und auferstehenden Götter gehen die Ansichten bis heute weitgehend auseinander. Die ausführliche Erläuterung der Fragen erfolgt in den einzelnen Abschnitten. Die Bedeutung des grossen Vorgängers Wilhelm Mannhardt Der Vegetationskult wurde vor allem von W Mannhardt im Zusammenhang mit den Volksüberlieferungen und Volksbräuchen untersucht. Mannhardts diesbezügliche Forschungen beruhten auf äusserst breiten Grundlagen und eröffneten den Ethnologen vollständig neue Perspektiven. Infolge seiner Tätigkeit stiegen die Agrarriten und im allgemeinen die Volksbräuche und die Volksüberlieferungen aus ihrer Ortsgebundenheit empor, gewannen eine europäische Perspektive und wurden auf den Horizont von universaler menschlicher Kultur erhoben. Seine Materialsammlung erstreckte sich auch auf die Volksüberlieferungen der verschiedenen Auslandsdeutschen, so auch der mit den Ungarn gemeinsam lebenden siebenbürgischen Sachsen, und in seinen Werken arbeitete er auch zahlreiche ungarische Beiträge auf. Bei der Untersuchung des ungarischen Agrarkults greifen wir

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