Veres László: Üvegművességünk a XVI-XIX. században (Miskolc, 2006)

UNSER GLASGEWERBE IM 16-19. JAHRHUNDERT

für die Präkonzeption des Verfassers. Eine große Menge von Funden hat dadoch in den 1960er Jahren das Bestehen von kleinen Betrieben bekräftigt, welche durch Klöster gegründet wurden und auch für Märkte produzierten. Ein großer Fehler des zusammenfassenden Werkes „Ungarisches Glasgeiverbe" besteht auch darin, dass der Verfasser versucht, aus übernommenen, ohne kritische Analyse falschen literarischen Angaben ein Bild über die Geschichte der einzelnen Glasbetriebe zu entwerfen und all das mit großem Fehlerprozent, unvollkommen gemacht. Er hat die Erzeugnisse der Glashütten im Karpatenbecken nicht untersucht, er hat sie entsprechend den Standpunkten der hohen Kunst einzig und allein ausgelesen. Folglich ist es ihm nicht einmal gelungen, auf genügendem Niveau die Gläser von Herrschaften und die rustikalen oder Bauerngläser in Einklang zu bringen. Es ist der eigentliche Wert der Monographie „Das ungarische Glasgewerbe"'von Béla Boros, dass er diesen Zweig unserer Kunst und dessen Gewerbegeschichte wieder in den Mittelpunkt des Interesses gestellt hat. Die Monographie hat auch das Interesse im Ausland daran wachgerufen und für die Fachleute im Ausland hat er die neuen Aufgaben zur Forschung bestimmt. Er hat zur Entstehung von immer neue Alonographien beigetragen. Aber die letzteren haben sich —richtig — zum Ziele gesetzt, das ungarische Glasgewerbe umfassend nicht mehr vorzuführen, sondern eingegrenzte Themenbereiche und Teilfragen vielseitig umzugehen und eingehend zu untersuchen. Nach eingehendem Überbkck über zahlreiche Publikationen aus der Zeit von den 1970er jähren bis in unsere Tage, welche auf Anregung von Borsos entstanden, sind die Ergebnisse, die Forschungstendenzen gut zu entdecken. Die unvollkommenen Mitteilungen über die Gegenstände von Borsos bewegten viele Museumsfachleute, die hervorragenden Stücke ihrer Sammlungen zusammen mit fachgemäßen Beschreibungen, Zeitbestimmungen zu veröffentlichen. Die Gläsersammlung des Kunstgewerblichen Museums wurde von Imre Katona und Vera Varga bekanntgemacht. Museologen aus Debrecen, Miskolc und Sárvár haben anhand einer gemeinsamen Ausstellung mit mehr als 1500 Kunstgegenständen ihre Sammlungen bekanntgemacht. Nützliche Veröffentkchungen wurden auch über slowakische und siebenbürgische Gläsersammlungen geschaffen. Die Bearbeitungen über die Geschichte verschiedener Glashütten im Karpatenbecken haben auch der Bekanntmachung des gegenständkehen Materials in breiterem Kreis gedient. Die Kleinmonographien „Die Glashütten im Zemplén-Gebirge" und „Glaskunst in Varad", von Béla Takács, sowie die Pubkkation „Angaben %ur Geschichte der Glashütten im Bakony-Gebirge" von István Tri entstanden vor dem Erscheinen des überarbeteten Werkes von Béla Borsos. Die Ergebnisse waren dem hervorragenden Monographieschreiber bekannt und er hat sie auch benutzt. Als die ersten Kleinmonographien entstanden, welche das Glaskunst der einzelnen Landschaften vorführten, wurde folgende Feststellung offenbar: „.. .es gibt kaum so einen Zweig unserer Industriegeschichte, der die Ergebnisse der Forschungen der Einzelheiten vielmehr vermisst, als die Geschichte der ungarischen Glaserzeugung". Dem Beispiel und den Methoden von Béla Takács und István Eri folgend begannen Dutzende von Forschern Ci egenstände zu sammeln und die Angaben, welche auf der Analyse von Gegenständen beruhten und aus bis dahin unbekannten archivalen Forschungen stammten, zu bearbeiten. So entstanden u.a. Bearbeitungen über das Glasgewerbe und Glasindustrie der Landschaften im Bükk-Gebirge und Komitat Nógrád, an dem Fluß Zala, in Ostungarn, im Szeklerland, in Südsiebenbürgen, in Nordwestoberungarn, im Temeschland. Das Buch „Das Glasgeiverbe in Siebenbürgen " von Magda Bunta und Imre Katona war die Zusammenfassung des Glasgewerbes einer größeren Landschaft. Dieses letztere, sehr bedeutende Werk ist im Wesentlichen die Abbildung der Fehler in der Monographie von Béla Borsos. Das ist ja leicht zu verstehen, denn die Verfasser konnten nicht zu den nötigen archivalen Quellen kommen, sie mussten einen Teil ihrer FeststeUungen dem poktischen Willen anpassen und auch die Zusammensammlung der erhalten gebliebenen Gegenstände konnte nicht ohne Hindernisse erfolgen. Die von den 1970er Jahren angehäuften Forschungsergebnisse ermöglichten die Formeneigenart und den Charakter der Ornamentik von rustikalen Gläsern und Bauerngläsern im Karpatenbecken zu bestimmen und ihre RoUe im Glasgewerbe festzulegen. Die Kleinmonographien „Ungarisches Vo/ksglas" und „Bauerngläser des Ungarn des 17—19. Jahrhunderts" von László Veres bedeuteten die Zusammenfassung dieses Problemenkreises. Aus diesen

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