Balassa M. Iván: A parasztház története a Felföldön (Miskolc, 1994)

ÖSSZEGEZÉS

Die Geschichte des ungarischen Bauernhauses im nordöstlichen Karpatenraum (Auszug) Das Buch verfolgt die Spuren des annähernd tausendjährigen Formenwandels der Wohngebäude des im nördlichen, nordöstlichen Teil des Karpatenbeckens lebenden ungarischen Volkes. Das untersuchte Gebiet erstreckt sich über die heutigen Komitate Nógrád, Heves, Borsod-Abaúj­Zemplén, ausgedehnter begrenzt im Osten vom Fluß Eipel, in einigen Fällen vom Granfluß aus bis zur ungarischen Sprachgrenze im Norden, im Süden von der Linie entlang dem Donauknie über den Zusam­menfluß der Flüsse Zagyva und Galga bis hin zur Theiß, von hier aus aber stellt der Fluß die räumliche Grenze der Forschungen dar. Ausgedehnt sind auch die Zeitgrenzen, Ausgangspunkt ist das IX. Jahrhundert, das Erscheinnen des ungarischen Volkes im Karpatenbecken und die andere Grenze sind unsere Tage, zumindest die nahe Vergangenheit (um 1910), das Ende vom traditionellen Bau der Bauernhäuser. Das Buch untersucht die Geschichte der Wohngebäude in diesem Gebiet so, indem nach einer geschichtlichen Einleitung die kennzeichnenden Eigentümlichkeiten der Gebäude, die Grundrißanordnung, das verschiedene Wandmaterial und unterschiedlichen Mauerkonstruktionen, die Abwandlungen der Dach­bedeckung und nicht in letzter Linie der Heizeinrichtungen über acht-zehn Jahrhunderte hinweg verfolgt werden. Dadurch wurde die möglichst spannkräftigste Anpassung an die Quellen, welche je Epoche von anderen und anderen primären Disziplinen gekennzeichnet werden und die Durchführung einer detaillierten Analyse der einzelnen Erscheinungen ermöglicht, diese Lösung war besonders bei der Einschaltung der sprachwissenschaftlichen Lehren auf diesem Gebiet von großem Nutzen. Zum Abschluß der Arbeit werden die nebeneinander laufenden Fäden - die voneinander abgesondert behandelten Merkmale - miteinander verbunden, die annähernd tausendjährige Entwicklung der unga­rischen Bauernhäuser in dem Gebiet wird in einer absoluten chronologischen Ordnung zusammengefaßt. * In der Zeit vor ihrem Einzug in das Karpatenbecken im IX. Jahrhundert lebte das ungarische Volk in seinen südukrainischen Ansiedlungen unter solchen gesellschaftlich-wirtschaftlichen Verhältnissen, welche mit dem Terminus Halbnomaden gekennzeichnet werden können. Ein Teil von ihnen hatte sich vermutlich angesiedelt und feste Wohngebäude errichtet. Die anhand der in diesem Gebiet erschlossenen archäolo­gischen Funden verfolgbare Entwicklung wurde auch von dem zur zweiten Welle der Völkerwanderung gehörenden Volk (den Ungarn) durchlaufen, denn nur so kann erklärt werden, daß bei den allgemein als osteuropäisch geltenden einräumigen Wohngebäuden aus der Zeit nach dem Erscheinen der neuen Be­völkerung im Karpatenbecken genau der gleiche Entwicklungsstand registriert werden kann, welchen die Wohnbauten der Ungarn bis zum Ende ihres Aufenthaltes in der Südukraine erreichten und es muß noch hinzugefügt werden, welche auch die hier spärlich vorgefundene - in erster Linie slawische - Bevölkerung für sich errichtete.

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