Kunt Ernő szerk.: Kép-hagyomány – Nép-hagyomány (Miskolc, 1990)

I. RÉSZTANULMÁNYOK - Heidrun Wozel: Néprajzi-ikonográfiái vonatkozások Ludwig Richter grafikai művében (1803-1884)

das Rauchen ihrer Väter nach. (Das Rauchen kann man als typisches Biedermeierver­gnügen bezeichnen, paßte es doch so gut zur Pflege der Beschaulichkeit.) Die Mädchen dagegen bleiben in der Nähe der Frauen und beschäftigen sich mit weiblichen Arbeiten. In der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts erschienen in Nürnberg die „Kinder-Bilder zur Unterhaltung und mündlichen Belehrung". Der künstlerische Urheber dieser 24 kolorierten Kupfer war Johann Michael Voltz (1784—1858). 1-7 Er teilte seine Bilderfol­gen in ein Heft für Knaben und ein Heft für Mädchen und stellte das Leben des vermögenden Bürgertums und des Adels dar. Die feine bürgerliche Welt und das harmonische Miteinander in den Familien beherrschten diese Bilder in geradezu mus­tergültiger biedermeierlicher Weise. Zudem wird bei Voltz das Spielzeug einer anderen sozialen Schicht dargestellt als bei Ludwig Richter. Hier finden wir auch große Puppen­küchen, Schaukelpferde und Kanonen, die wir von RichteCschen Bildern nicht kennen (Abb. 4 „Das Spielzimmer" und Abb. 5 „Der Christtag") Die idyllische und dabei auch realistische Bilderwelt beider Künstler ist charakteristisch für die Kinderbuchillustratio­nen des Bürgertums in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es war mein Anliegen, diese volkskundlichen Quellen zum Gegenstand der Betrachtung und der Auswertung zu erheben und auf ihre Aussagekraft aufmerksam zu machen. ANMERKUNGEN 1. Dresden wird ab 1830 durch Ludwig Richter zum Mittelpunkt der kleinbürgerlich-bieder­meierlichen Spätromantik. 2. Siehe dazu: Willi Geismeier, Biedermeier. Leipzig 1982 und Renate Krüger, Biedermeier. Eine Lebenshaltung zwischen 1815 und 1848. Leipzig 1979 und 1982. 3. Willi Geismeier, Biedermeier. S. 49 4. Ebenda, S. 50-51. vgl. auch: Was willst du spielen? Eine Sammlung der schönsten und beliebtesten Kinderspiele, nach den Jahreszeiten geordnet und mit 24 sehr schönen Bildern versehen. Neudruck der Ausgabe aus Stuttgart um 1867. Leipzig 1987. Im Nachwort von Rose-Marie Frenzel heißt es S. 5: „Seit der Rezeption der Lockeschen und Rousseauschen Ideen in Deutschland im 18. Jahrhundert wurde die Kindheit als ein eigenwertiger Lebensab­schnitt anerkannt. In der von der pädagogischen Bewegung des Philantropismus hervorge­brachten Kinder- und Jugendliteratur finden sich häufig Darstellungen spielender Kinder. Ein frühes Beispiel ist Johann Bernhard Basedows „Elementarwerk" ( 1774). Auf den nach Zeich­nungen von Chodowiecki gestochenen Kupfertafeln sind Kinderspiele abgebildet, zur Anre­gung werden sie im Textband beschrieben. Johann Christoph Friedrieh Guts Muths entwik­kelte den Prototyp des Spielbuches unter pädagogischen Aspekten." 5. Siehe dazu: Ute Liebert, Geschichte der Stuttgarter Kinder- und Jugendbuchverlage im 19. Jahrhundert. Stuttgart 1984: Heinz Wegehaupt, Alte deutsche Kinderbücher: Bibliographie 1507-1850. Berlin 1979; Heinz Wegehaupt, Alte deutsche Kinderbücher: Bibliographie 1850­1900. Berlin 1985 6. 1852 erschien als Fortsetzung von Dr. Heinrich Hoffmanns „Struwwelpeter" mit dem Text von Th. Drobisch und Zeichnungen von A. Karst „Der Struwwelpeter auf Reisen. Ein Bilder­buch für artige und fleißige Kinder." Zum Lohn für sein artiges und mustergültiges Betragen erhält der Struwwelpeter von den Kindern verschiedene Geschenke- Gummiball. Federkiele, Pennal, Bilderbuch, Bleisoldaten. Stammbuch, Leierkasten, Kaspertheater, vgl.: „Der Struw­welpeter auf Reisen". Nachdruck nach einem Exemplar der 2. Auflage, Erfurt (1. Auflage 1852) 7. Deutscher Volkskalender und Sächsischer Volkskalender. Hg. von Gustav Nieritz, Leipzig (verschiedene Jahrgänge). 1849 übernahm Robert Reinick (1805-1852) die Herausgabe des Jugendkalenders; auch hier war Ludwig Richter als Illustrator beteiligt. 8. Lea Grundig, Ludwig Richter zum Geburtstag. In: Sächsische Zeitung vom 26.9.1953. vgl. auch: Manfred Bachmann, Ludwig Richter im Blickfeld der Volkskunde. Aus Anlaß der Ausstellung „Ludwig Richter und sein Kreis". In: Wiss. Z. Ernst-Moritz-Arndt-Univ. Greifs-

Next

/
Thumbnails
Contents