Kunt Ernő szerk.: Kép-hagyomány – Nép-hagyomány (Miskolc, 1990)

I. RÉSZTANULMÁNYOK - Josep Marti i Perez: A bajelhárító vallásos röplap Spanyolországban

grosser Teil der bis heute erhaltenen apotropäischen Blätter sollen als Schutz gegen die Pest dienen. Prinzipiell aber können wir Blätter für jede beliebige Krankheit finden: Bauchschmerzen, Schlagfluss, Scharlachfieber, Nierensteine usw. Auch vor Naturka­tastrophen insbesondere vor Sturm, Blitz und Hagel, welche nicht nur Ernten vernich­ten sondern ebenfalls menschliche Opfer fordern können, erhofft man sich Schutz. Vor allem in Südostspanien finden wir zahlreiche apotropäische Blätter, die aus Angst vor Erdbeben an die Häuser geklebt wurden. Selten finden wir gedruckte Blätter, die ausschliesslich Schutz vor bösen Geistern gewähren. Diese Art von Bitte wird meistens zusammen mit anderen aus der ersten oder zweiten Gruppe formuliert. So z. B . können wir auf einem in Barcelona gedruckten Blatt folgendes lesen: „Beschwörung gegen höllische Geister, Erdbeben, Donner, Stürme und jegliche böse Ansteckung". 1 d. Begründung des taumaturgischen Wertes des Blattes Ein weiteres Element, das wir oft bei dieser Art von Blättern finden können ist die Begründung ihrer übernatürlichen Macht. Die Kraft des Blattes - darauf werden wir später näher eingehen - liegt meistens im Gebet oder im Bildnis des jeweiligen Heiligen. Freilich wird nicht jedem gewöhnlichen Gebet oder Heiligenbild eine tauma­turgische Wirkung zugeschrieben. In den Fällen, in denen dies der Fall ist, liefert die Tradition im allgemeinen die entsprechenden Gründe dafür. So werden wir z. B. sehen, dass ein Gebet seine besondere Macht der Tatsache verdankt, dass es von einem Heili­gen selbst geschrieben wurde, oder dass ein bestimmtes Bild Wunder bewirken kann, weil es die genaue Abbildung von einer taumaturgischen Heiligenfigur ist. Existiert eine solche Legende, wird man ihre Erwähnung in dem entsprechenden apotropäischen Blatt nicht vergessen. Der Besitzer eines solchen Blattes muss wissen, dass es sich kei­neswegs um ein gewöhnliches Blatt handelt. Mit diesen angeführten Angaben wird die Glaubwürdigkeit in Hinblick auf die angebliche Macht des Blattes eindeutig verstärkt. So können wir z.B. bei einem Blatt aus dem 19. Jh. , das der heiligen Barbara gewidmet ist und das vor Stürmen schützen soll, folgenden Zusatz finden: „Oracion, la cual dió un Angel en figura de Peregrino, en el Convento de nuestra Senora de la Pena de Cinta, del Orden de San Gerónimo, por las Piedras y Centellas, que caian en él matando á tantos Religiosos, que estuvieron resueltos los pocos que quedaron, á desamparar el Convento; pero despues que se puso en una piedra del Campanario esta dicha Oracion, ó letrero, no cayeron mas Centellas." 2 Es handelt sich nun um einen Himmelbrief, wobei die taumaturgische Kraft des Gebetes auf seinen übernatürlichen Ursprung zurückzuführen ist. Bei einigen Blättern, die dem heiligen Emigdio - dem Beschützer vor Erdbeben - gewidmet sind, wurde das taumaturgische Gebet von Papst Benedistus XIV verfasst und hat daher seine Macht. Man kann an diesen Blättern folgendes lesen: „(Oracion) que el Santísimo Padre Benedicto XIV remitió al católico rey de las Espanas Don Fernando VI para refugio de terremotos; y se puede confiar mucho, que por causa de ellos no sucederá desgracia alguna donde esta oración esté puesta." 3 e. Exempla Sind die angeführten Gründe für die taumaturgische Kraft des Blattes wichtig für den Glauben an seine Wirkung, so spielt die Aufzählung von Wundern, die diese apot­ropäischen Blätter hervorgerufen haben die gleiche Funktion. Häufig werden sie im Text des Blattes erwähnt um auf diese Weise die Macht des Blattes zu bezeugen. Besser sogar als jene Gründe selbst, die Exempla sollen dem Besitzer des Blattes klar zeigen,

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