Népi építészet a Kárpát-medence északkeleti térségében (Miskolc, 1989)

Petercsák Tivadar: Az erdőmunkások építményei Észak-Magyarországon

Den einfachsten Bau fur kurze Zeii stellte die sog. einseitige Hütte (ung.: féloldalas kunyhó) dar. in welche sich der Köhler oder Kalkbrenner bei Regenwetter flüchten konnte. Ihr Grundriss war oval oder rechteckig, wobei die eine Längsseite stets offen blieb. Diese Art Bau war nicht nur in Nordungarn allgemein, sondern man kannte sie auch in Transdanubien, Transsylvanien und auch in der heutigen Slowakei und in Schweden. Die nach vorn hin geöffnete Unterkunft ohne Feuerstelle ist die Köhlerhütte (ung.: szénégető kunyhó), deren Hauptkonstruktionselement die auf gegabelten Pfählen ruhende Fettenstange darstellt. Dieser Typ ist mit kleineren Veränderungen allgemein in Ungarn. Auch kennt man in Nord­ungarn eine winterfeste Variante mit einer Feuerstelle und einem Seiteneingang. Diese Art der Köhlerhütte ist auch im Bakony-Gebirge sowie in der Ostslowakei und im Radna-Gebirge bekannt. Das Gestell für die sog. Rundhütte (ung.: kerek kunyhó) bilden vier bis fünf gegabelte Pfähle die oben zusammengefügt werden. An diese werden rundherum halb aufgespaltene Baum­stämme gelehnt, die jedoch nicht bis oben an den Zusammenstoss der Pfähle reichen, denn der Rauch von dem in der Mitte brenhanden Feuer soll ja durch die obere Öffnung ins Freie gelangen. Entlang der geschützten Seiten werden auf dem Boden rundherum Lagerstätten eingerichtet. Un­ter den beheizbaren künstlichen Unterkünften wird dieser Typ für den ältesten gehalten. Die Rund­hütte muss im Karpatenbecken weit verbreitet gewesen sein, denn sie wurde nicht nur von den Hirten in der Grossen Ungarischen Tiefebene und in Transdanubien, sondern auch von den Holz­fällern in Transsylvanien, Maramaros und entlang des Garam aufgebaut. In Nordungarn kannte man die alte Rundhütte nur in Bélapátfalva, die hier die herkömmliche Unterkunft für die sechsköpfige Kalkbrennertruppe darstellte. Hier hielten die Fettenstangen, die auf im Kreis aufgestellten gegabelten Pfählen ruhten, die Seitenwände. Im Innern dieses Hütten­typs sind zwei Räume streng voneinander getrennt, und zwar einmal der kreisförmige für Heizen und Kochen gebrauchte Gemeinschaftsraum und dann der sich ringartig um diesen legende in drei Teile getrennte Schlafraum. Ähnliche Hütten bauten sich auch die Holzfäller von Debrecen und Máramaros. Als stabilster Bau galt bei den Holzfällern und Kalkbrennern die in ihrem Grundriss rechtek­kige und nach oben hin offene, sog. Joch/ütte (ung.: jármas kunyhó), die in Nordungarn allein im Bükk-Gebirge bekannt war. Wahrscheinlich wurde sie hier von Holzfällern aus der Slowakei hei­misch gemacht, und zwar Ende des 19. Jahrhunderts. Ähnliche Bauten waren auch in Székelyvar­ság und im Radna-Gebirge anzutreffen Die hier untersuchten Hüttentypen spiegeln in ihrem Material, in ihrer Form und in ihren Ab­messungen die Spezifika der Waidarbeiterberufe wider. Die Varianten der in Nordungarn bekann­ten Rund-, Köhler und Jochhütte kommen jedoch auch als Hirtenhütten vor. Allein beim Typ der alten Rundhütte ist eine derartige Funktion unbekannt. Um die Herkunft der verschiedenen Hüt­tentypen und ihren ethnischen Charakter zu erarbeiten, machten sich mehrere Analogien aus dem Gebiet des Karpatenbeckens notwendig.

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