György László: A Baden-kultúra telepe Mezőkövesd-Nagy-Fertőn (Borsod-Abaúj-Zemplén megye régészeti emlékei 7. Miskolc, 2008)

Irodalom

Die Analyse des Keramikmaterials des spätkupferzeitlichen Fundortes Mezőkövesd-Nagy-Fertő zeigt, dass die Siedlung aufgrund der Gefaßtypen und Verzierungen in die klassische Phase der Badener Kultur gehört. Innerhalb dieser ist aber eine weitere Aufteilung nicht möglich, weil die Funde sowohl der älteren (Baden II-III) als auch der jüngeren Phase (Baden IV) vertreten sind. Die Analogien der meisten Gefäßtypen sind in den Phasen Baden III und IV zu finden, in einer kleinen Anzahl kommen aber auch die Merkmale der Baden IIb Periode vor. Die eventuelle ältere Datierung der Siedlung wird von der Tatsache unterstützt, dass die in der jüngeren Phase typischen Schöpfgefäße im Fundmaterial vollkommen fehlen. Die meisten Analogien können im Fundmaterial aus dem Gebiet von Budapest (Budapest­Andor utca, Békásmegyer-Vízművek, usw.) und unter den geog­raphisch näher liegenden Funden von Mezöcsát gefunden werden. Aus den slowakischen Fundorten hat mit mehreren Analogien das Material von Nevidzany und Cerveny Hrádok, das in die ältere Phase der klassischen Badener Kultur datiert werden kann, gedient. Bezüglich der Gefäßverzierungen können Übereinstimmungen unter anderen mit dem Material der Fundorte Viss, 3 Polgár­Téglaszín 4 und des ostslowakischen Kopöany 5 festgestellt werden. Die Erfahrung, die während der Aufarbeitung des Materials der Siedlung von Mezőkövesd gemacht wurde, wonach die Funde in mehrere Phasen der Badener Kultur eingeordnet werden können, ohne dass auf der freigelegten Fläche die Objekte der verschiedenen Phasen voneinander getrennt werden können, ist nicht einzigartig. An mehreren Fundorten wurden ähnliche Beobachtungen gemacht. 6 C. Mayer war aufgrund des Materials der Fundorte von Ossarn und Lichtenwörth zu dem Schluss gekommen, dass die Ossarn I Phase, die die mittlere Periode der österreichischen Badener Kultur darstellt, das gesamte Material der klassischen Badener Kultur umfasst (Baden II-IV), d.h., dass die Aufteilung von Nemejcová-Pavúková die Entwicklung der Kultur nicht entsprechend widerspiegelt. 7 Diese typologischen Stufen sind auch nach Mária Bondár überdetailliert und können nicht vollständig angewendet werden. 8 Der Grund dafür kann sein, dass von den zahlreichen Fundorten der Badener Kultur nur sehr wenige ausführlich veröffentlicht sind (1,4% der ungarischen Fundorte), nach denen man deshalb keine vollständige innere 3 Banner 1956, Taf. LXXX-LXXXI 4 Banner 1956, Taf. LXXXV 1, 3-24; Taf. LXXXVI 5 Siska 1966, Obr. 8; Obr. 9; Obr. 11 6 Aparhant; Bondár, 2000, S. 47; Nagykanizsa-Billa; P. Barna, 2003, S. 114; Fundorte aus der Umgebung von Budapest; Endrödi 1997, 131; Ossarn; Mayer, 1990, 105 7 Mayer 1990, S. 108 8 Bondár 2000a, S. 47 Chronologie aufstellen kann. 9 Von Anna Endrödi wird angemerkt, dass die chronologischen Unterschiede der klassischen Phase der Badener Kultur durch die Ausgrabungen in Ungarn nicht bewiesen wurden. Sie hat beim Fundmaterial von Budapest­Andor utca und auch von_Káposztásmegyer beobachtet, dass das Material der älteren und jüngeren Objekte zusammen erscheint. 10 Aufgrund dessen kann festgestellt werden, dass das gemeinsame Auftreten der verschiedenen Phasen in der Siedlung von Mezőkövesd ebenfalls nicht eine langsame Entwicklung zeigt, sondern nur die Überdetaillierung der inneren Chronologie der Badener Kultur aufzeigt. Hier muss aber auch die Meinung von István Harkai erwähnt werden. Nach ihm ist es schwer vorstellbar, dass die der Boleráz-Gruppe folgende Periode dieser langlebigen Kultur nicht aufgeteilt werden kann. Dass die Unterschiede zwischen den Baden Ilb-IV Phasen in den langlebigen Siedlungen in Ungarn und Österreich nicht beobachtet werden können, schreibt er den Schwierigkeiten bei der Ausgrabung solcher Siedlungen zu. Er hält das von ihm 1996 veröffentlichte Material der Ausgrabung in Bodzáspart für einheitlich und datiert es in die Baden IV Periode. Das Fundmaterial dieser Phase stimme eigentlich mit den Keramiktypen der Ossarn Ii­Periode nach Mayer überein. 11 Meiner Meinung nach sind die genaueren Abtrennungen der Baden III und IV Phasen wie auch die Unterscheidung der C und D Stufen im Fundmaterial aus Ungarn nicht eindeutig. 12 Das typologische System nach Nemejcová-Pavúková muss natürlich nicht ganz abgelehnt werden, für die innere Aufteilung bietet es ja grundsätzlich einen geeigneten chronologischen Rahmen. Die Lösung wäre die Veröffentlichung der Fundorte, die über reiches Fundmaterial verfügen (z.B.: Budakalász, Pilismaröt­Szobi rév, usw.), 13 was dann eine zuverlässigere Grundlage für das Aufstellen der inneren Chronologie bilden würde. Die Einteilung wird im Weiteren durch die Tatsache erschwert, dass die Forscher auch heute noch kein einheitliches System verwenden. Von einigen werden für die Einordnung der Fundorte die Stufen nach Neustupny verwendet, 14 von anderen wird dagegen die Typologie nach Nemejcová-Pavúková bevorzugt. 15 Wieder andere folgen dem System, das aufgrund der Forschungen in ihrem jeweiligen Heimatland aufgestellt worden ist, 16 bzw. bilden neue Gruppen und Untergruppen. 17 Eigentlich kann man sagen, dass in der jetzigen Forschungssituation der Badener Kultur nur die 9 Bondár 199-91, S. 35 10 Endrödi 1997, S. 131 11 Harkai 2000, S. 19 12 Bondár 1984, S. 81 13 Bondár 2002d, S. 16-17 14 Z.B.: P. Barna 2003; Bondár 1980-81, usw. 15 Endrödi 1988, 1996, usw.; Kalicz 1999, 2003, usw. 16 Mayer 1990 17 Korek 1983

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