György László: A Baden-kultúra telepe Mezőkövesd-Nagy-Fertőn (Borsod-Abaúj-Zemplén megye régészeti emlékei 7. Miskolc, 2008)

Irodalom

Abgrenzung der frühen Phase (Boleráz) und der späten Periode (Bosáca, Kostolac-Kultur) als sicher angesehen werden kann, die weitere Aufteilung der sog. klassischen Phase (Neustupny B-D, Nemejcová-Pavúková Baden II­IV) ist nicht in allen Fällen möglich, insbesondere, wenn man das riesige Verbreitungsgebiet der Kultur und die eventuelle abweichende Entwicklung der verschiedenen Gegenden in Betracht zieht. 18 Während also die frühe und die späte Phase der Kultur gut erforscht sind, ist die klassi­sche Phase weiterhin nur eine große Ansammlung von Fundmaterial, deswegen ist es schwer, zur Frage der ein­zelnen Gruppen der Badener Kultur Stellung zu nehmen. 19 In der spätkupferzeitlichen Siedlung von Mezőkövesd wurden Ganzkörper- oder Teilbestattungen von Tieren in insgesamt 8 Fällen gefunden. Hierzu zählen die Überreste aus der Grube S30 - diese gehört zu dem Objekt S4 -, und aus den Objekten S8, S9, S38 sowie die Tierskelette S126, S127, S128 und S133 aus dem Grubenkomplex S 15 (Karte 1). In der Grube S 133 lagen Skelette zweier juveniler Schweine, eines mit NNW-SSO Orientierung blieb fast vollständig erhalten, das andere war nur durch verstreute Knochen zu erkennen (Tafel 46/1). Die Grube wurde zwischen zwei Rinderskeletten (S126, S 127) des Objektes Nr. S 15 freigelegt, die Orientierung (SO-NW) und Lagerung (linkseitig) der Skelette war identisch (Tafel 45/1-2). Dies stützt die Behauptung, dass die erwähnten Tierskelette gleichzeitig bestattet wurden. Im SO-Teil des Grubenkomplexes wurde der Schädel eines weiteren Rindes gefunden (S128), der vermutlich von einem vollständigen Skelett übrig geblieben war (die anderen Knochen kamen während der Grabung zu Tage). Das Objekt S8 ist eine runde Grube mit zylindrischer Wand. Im oberen Teil ihrer Verfüllung war eine Schicht mit gebranntem Lehmschutt zu beobachten. Darunter, in einer Tiefe von 50 cm, wurden hintere Gliedmaßen und Beckenknochen eines Rindes freigelegt (Tafeln 33; 34/3). Am N-NO-Teil des Objektes S9 fand man ein auf der linken Seite liegendes Rinderskelett, mit einem nach hinten gedrehten Kopf (Tafel 35). Das Rind des Objektes S38 wurde in einer separaten Grube bestattet. Das Tier lag mit SO-NW-Orientierung auf seiner rechten Seite in einer runden, flachen Grube mit zylindrischer Wand, sein Kopf war nach hinten gedreht, die Beine stark angezogen (Tafel 47). Die Grube wurde wahrscheinlich zum Zweck der Tierbestattung gegraben. Dies wird durch das wenige Fundmaterial und auch die Größe des Objektes belegt. Aus der Grube wurden aufgrund der Untersuchung des Tierknochenmaterials Überreste von zwei Exemplaren freigelegt, vom Ausgrabungstagebuch wird aber nur ein Skelett erwähnt. Dies deutet darauf hin, dass die Knochen 18 Hier reicht es, wenn man an die Gebiete Transdanubiens und der Tiefebene bzw. an die mit diesen verbundenen in der SW- und O­Slowakei denkt. Nach Nemejcová-Pavúková ist es möglich, dass einige Elemente der älteren klassischen Phase weiter erhalten geblieben sind. Nemejcová-Pavúková 1974, S. 335 19 Bondár 2002d, S.9-10 des anderen Exemplars nicht in anatomischer Ordnung gelegen haben. Im Objekt S30, das einen Teil des Grubenkomplexes S4 bildet, lag ebenfalls ein mehr oder weniger vollständiges Skelett eines Rindes. Das Tier lag auf seiner linken Seite, die vorderen Beine am Rand der Grube, nach unten hängend (Tafel 19/1). In der Siedlung wurden Skelette von 8 bestatteten Rindern freigelegt, von denen vier mehr oder weniger vollständige, die anderen nur Teilbestattungen waren. Bei den nicht vollständigen Skeletten kann man aber nur in zwei Fällen sicher davon ausgehen, dass während der Beerdigung auch nur ein Teil des Tieres in die Grube gelegt wurde (S8 und das zweite Rind von S38). Die anderen Skelette wurden leider während der Grabung beschädigt - ihre Knochen blieben nicht in originaler Lage -, diese können vermutlich den vollständigen Skeletten zugeordnet werden. Bei den Rindern konnte man in drei Fällen das Geschlecht der Tiere sicher bestimmen (S8, S38/2, Ochse, S38/1, Kuh). Was das Alter der Tiere betrifft, konnte festgestellt werden, dass es sich in fünf Fällen um juvenile Rinder, in drei Fällen um adulte Rinder handelte. Insgesamt sind also in fünf Objekten (S4, S8, S9, S 15, S38) an acht Stellen zehn Tiere zu finden, von denen acht Rinder und zwei Schweine waren. In zwei Fällen können Doppelbestattungen (neben einem vollständigen Skelett die verstreuten Knochen eines anderen Exemplars) beobachtet werden (S3 8, S 133). Der Fall des Grubenkomplexes S 15 ist besonders interessant, hier waren ursprünglich drei Rinder mit gleicher Orientierung und Lagerung bestattet worden, des Weiteren lagen in einer separaten Grube ein vollständiges und ein Teilskelett von Schweinen. Darüber hinaus muss auch noch das Objekt S8 hervorgehoben werden, wo unter einer Schicht aus gebranntem Lehmschutt der hintere Teil eines Rindes abgelegt war. Die Tierbestattungen der Badener Kultur zeigen ein sehr abwechslungsreiches Bild. Grundsätzlich können sie in zwei Gruppen eingeteilt werden: 1. mit menschlichen Bestattungen verbundene, bzw. 2. gesondert begrabene Tiere. Innerhalb der ersten Gruppe lassen sich mehrere Varianten beobachten. Es gibt Tiere, die als Beigabe ins Grab gelegt wurden (z.B.: Alsónémedi, Budakalász), es gibt aber auch nahe der Gräber auf dem Gelände des Gräberfeldes bestattete Tierskelette (z.B.: Mezőcsát­Hörcsögös). Eine weitere Gruppe bilden die Objekte, bei denen innerhalb der Siedlungen menschliche Bestattungen verbunden mit Tieropfern zu finden sind und die menschliche und Tierskelette gleichzeitig enthalten. In diesen Fällen kann man die Anzeichen nicht von gewöhnlichen Bestattungen, sondern von Opferritualen sehen (z.B.: Nitriansky Hrádok, Balaton­öszöd). Untersucht man Anzahl und Art der Tiere bzw. die Vollständigkeit der Skelette, können weitere Varianten abgegrenzt werden.

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