18. századi agrártörténelem. Válogatásd Wellmann Imre agrár- és társadalomtörténeti tanulmányaiból (Officina Musei 9. Miskolc, 1999)
POLITIKA- ÉS HIVATALTÖRTÉNET - Über Maria Theresias Landwirtschaftspolitik in Ungarn
holen zu lassen. Aus der in Mercopail (Kroatien) angelegten Stammzucht wurden dann die überzähligen Zuchtwidder unter denjenigen Grundherren verteilt, die die Qualität der Wolle ihrer Schafe verbessern wollten. Damit begann die Verbreitung der Merinoschafe und die Erzeugung der für Cisleithanien beanspruchten feineren Wolle und überhaupt ein Aufschwung der Schafzucht in Ungarn 22 . Auch die Förderung der Bienenzucht hing zum Teil mit der Verfeinerung der Ansprüche zusammen, indem man in höheren Kreisen von Talgkerzen immer mehr auf Wachskerzen überging. Aber auch die Wiener Lebzelter waren an der Entwicklung der Bienenzucht in Ungarn interessiert. Demzufolge wurden Leute aus dem Banat in die Wiener Bienenzuchtschule geschickt, um fortschrittliche Verfahren zu erlernen und daheim zu verbreiten. Die diesbezüglichen Verordnungen waren aber einstweilen nicht imstande, den die Entwicklung hemmenden althergebrachten Methoden, die bei der Honiggewinnung eine teilweise Vernichtung der Bienen mit sich brachten, ein Ende zu bereiten 23 Die Ansprüche des Kriegsrats haben in bezug auf die Wälder und die Pferdezucht ersprießliche Verfügungen ins Leben gerufen. Daß bei den Anordnungen über den Waldbau vor allem militärische Gesichtspunkte maßgebend waren, erhellt daraus, daß die betreffenden Verfügungen sich vorderhand auf Südungarn, d. h. dem türkischen Erbfeind benachbarte Gebiete beschränkten, wo die Armee zu Fortifikationszwecken usw. Holz in erheblicher Menge beanspruchte. Bereits in der ersten Hälfte von Maria Theresias Regierung wurde im Banat ein Waldamt errichtet, das mit der Anpflanzung von Bäumen begann, was mit der Zeit in Bewaldungen mündete. 1747 wurde die im allgemeinen übliche ungeregelte, willkürliche Nutzung der Wälder in den slawonischen Kammergütern beschränkt, man verordnete das Entfernen des Gestrüpps und ließ die Abholzung nur von umgestürzten und für Bauzwecke bestimmten Baumstämmen, und zwar zur Winterzeit, zu. Im Jahre 1755 wurde dann eine für ganz Slawonien gültige Waldordnung erlassen. Von Südungarn abgesehen, kümmerte man sich einstweilen kaum um die hier und da bereits drohende Verringerung der Waldbestände, zeitweise wurden die Grundbesitzer sogar zur Pottaschenherstellung im Interesse der böhmischen Glas- und Textilindustrie angeeifert, was zur außerordentlichen Verwüstung der Buchenund Eichenwälder führte. In den 50er Jahren erfolgten dann, bereits über die Ansprüche des Militärs hinaus, Verfügungen, die für das ganze Land Anpflanzung von schnellwachsenden Bäumen vorschrieben, was insbesondere für das fast baumlose Tiefland sehr nutzbringend war, wo der Bauer notgedrungen Stroh, Rohr und getrockneten Dünger zur Feuerung verwendete. Man pflanzte viele Zehntausende von Felber- (Weiden-), Pappel-, auch Maulbeerbäumen, an gehöriger Pflege der Setzlinge aber mangelte es vielerorts. Unter dem Eindruck der zunehmenden Steigerung der Holzpreise wurde man in Wien immer mehr überzeugt, daß eine entsprechende Pflege der Wälder allgemein gesichert werden 22 Magyar Országos Levéltár, A 58, aus dem Jahre 1773. Eckhart 42, 146, 217. Müller 31, 33. Jordan 38, 119. Wellmann, A magyar mezőgazdaság, 174f. 23 Eckhart 43, 147, 156. Jordan 120. Wellmann, A magyar mezőgazdaság. 174. Müller 30f.