Viga Gyula: Hármas határon (Officina Musei 4. Miskolc, 1996)

(Auszug)

Neujahr - genannt. Hier sind auch Varianten in gesungener Form anzu-treffen, hinter denen ebenfalls der Einfluß von Sárospatak anzunehmen ist. In dem Band sind 52 Varianten von Osterversen, 16 Varianten von Glückwünschen zum Johannes- bzw. Stephanstag sowie die Texte von Weihnachts- und Neujahrs­glückwünschen aufgeführt. ANGABEN ZU VOLKSTÜMLICHEN GLAUBENSVORSTELLUNGEN IN DER FLOKLORE VON BODROGKÖZ Bei der Feldarbeit zum vorliegenden Band sammelte sich eine Menge von Angaben zu volkstümlichen Glaubensvorstellungen an, die sich fortlaufend zum Material einer - in erster Linie Angaben vermittelnden Schrift - zuordnen ließen. Einzelne Details teile ich hier mit der Absicht mit, diese zusammenzufassen, ein anderer Teil soll in erster Linie zu Vermehrung des Textmaterials beitragen. Ein kleinerer Abschnitt befaßt sich mit den Glaubensvorstellungen um die Geflügelhaltung und das Brüten. Hier wird auch die Gestalt des Alps erwähnt. In einem anderen kurzen Abschnitt werden Beiträge zur Magie der Aussaat und des Pflanzens sowie zum Agrarkult geliefert. Im umfassenderen Teil dieses Kapitels werden Sagen zu Glaubensvorstellungen mitgeteilt, deren Zuordnung weitmöglichst nach den Prinzipien des Katalogs für ungarische Sagen zu Glaubensvorstellungen (Anna Bihari, 1980) erfolgte. Innerhalb der Folkloreüberlieferungen von Bodrogköz verfügt das Material zu den Wesen mit überirdischen Kräften - und hier vor allem das über Hexen - über eine besondere Vielfalt. Die Tätigkeit letzterer zeigte sich vor allem in der Verhexung von Mennschen und Tieren. So existieren besonders viele Geschichten zu Glaubensvorstellungen im Zusammenhang mit der Behexung von Milchvieh. Daneben tauchen aber auch immer wieder archaische Elemente des ungarischen Aberglaubens auf: so zum Beispiel die Gestalt des Schwarzkünstlers, der mit Drachen kämpft und auf Wolken dahergeritten kommt, oder aber die Gestalt des weisen Fuhrmanns. Eine allgemein bekannte und typische Figur des Volksglaubens in den Dörfern von Bodrogköz ist die des sog. ind­zsellér, des angeketteten Ingenieurs (Landvermessers), der für seine zu Lebzeiten begangenen Sünden büßen muß, indem er nachts die Ketten nach sich schleifen und Vermessungen durchführen muß.

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