Viga Gyula: Hármas határon (Officina Musei 4. Miskolc, 1996)
(Auszug)
Im zweiten Abschnitt der Studie werden Angaben zur Waldmast von Schweinen sowie zur Bedeutung der Viehhaltung in Eichenwäldern vermittelt. Während des 18. Jahrhunderts und auch noch im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts war die Waldmast von Schweineherden ganz allgemein, obschon der Besitz und die Nutzung von Eichenwäldern ständig zu Auseinandersetzungen zwischen Grundbesitzern und Untertanen führte. In einem gesonderten Kapitelteil geht es um das geweidete Vieh, um die Hirten, um deren Benennungen sowie um die Gebäude für die Hirtenwirtschaft. Der Verfasser legt ein reiches Datenmaterial auch über die Futterwirtschaft vor. Er hat die Zusammensetzung des Viehbestandes in den Jahren zwischen 1895 und 1938 untersucht, und dabei darauf hingewiesen, in welcher Weise die Zielsetzungen der Viehhaltung durch die veränderten landschaftlichen Bedingungen beeinflußt wurden. In jenem Zeitabschnitt vollzog sich ein Artenwandel, der Viehbestand nahm insgesamt zahlenmäßig zu und aufgrund der Veränderung der Futtergrundlage erfuhr auch die gesamte Flächenstruktur der Viehhaltung eine Umstrukturierung. Anhand rezenten Materials stellt der Verfasser die Weiden und das Weidesystem von Bodrogköz im 20. Jahrhundert vor, um letztendlich auch dem ersten Viehaustrieb im Frühjahr und den Aberglaubens Vorstellungen ein kurzes Kapitel zu widmen. WANDERARBEITER - ARBEITER WANDERUNGEN Zwischen Landschaften, die in ihren Gegebenheiten voneinander abweichen und unterschiedliche Möglichkeiten für den Lebensunterhalt bieten, war die vorübergehende Abwanderung von Arbeitskräften, der periodische Ausgleich des Mangels bzw. Überflusses an Arbeitskraft eine allgemein bekannte ethnologische Erscheinung. In Bezug auf das Karpatenbecken bedeutete dies in erster Linie ein Beziehungssystem zwischen den Bewohnern des zentral gelegenen Flachlandes und der Randgebiete, und zwar hauptsächlich zur Zeit der Weizenernte auf dem Flachland. Das hieß, daß sich auf dem Gebiet des Karpatenbeckens Gelegenheiten boten, bei denen sich die verschiedenen Ethniken angehörenden Gruppen regelmäßig begegnen konnten. Dies wirkte sich natürlich in unterschiedlicher Weise auch auf deren traditionelle Kultur aus. Bis 1918 zählte das Komitat Zemplén zu den Gebieten in Oberungarn, aus denen die meisten Wanderarbeiter kamen. Schon vom 18. Jahrhundert an ist durch viele Daten belegt, daß sich die Einwohner von Felső-Zemplén den Weizen für das eigene Brot zur Zeit der Sommerernte in der Transtheißgegend und anderen Teilen der großen Ungarischen Tiefebene verdienten. Einerseits zogen die Arbeitskräfte aus der Landschaft Bodrogköz fort, andererseits kamen sie hierher, denn die großen kirchlichen wie auch weltlichen Besitzungen bedurften der arbeitenden Hand, aber auch die wohlhabenderen Bauernwirtschaften beschäftigten Erntearbeiter für eine Saison. In den Dörfern von Bodrogköz ist die Gestalt des ruthenischen Saisonerntearbeiters auch heute noch lebendig: hier nahm man Saisonerntearbeiter aus Transkarpatien, aus Nordzemplén, aus dem Ung-Gebiet und aus Galizien auf. Neben den Ruthenen kam unter den Erntearbeitern den slowakischen und den polnischen Wanderarbeitern eine geringere Rolle zu. In einem gesonderten Teilkapitel beschäftigt sich der Autor mit den verschiedenen Formen des Garbenbindens. Alles in allem hat es aber den Anschein, daß die