Barsi Ernő: Sály : egy bükkalji falu a hagyományos gazdálkodás idején (A miskolci Herman Ottó Múzeum néprajzi kiadványai 17. Miskolc, 1965)

kerung reformiert, nur seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts sind sie mit den Katholikern gleichmassig verteilt. Die Gewohnheiten knüpfen sich an gemeinsame Arbeitsgelegenheit* n,bedeutende Wendepunkte des Lebens an. Die farbige Glaubenswelt wird u.a. dadurch gekennzeichnet, dass das Dorf dereinst von sehr armen Leuten bewohnt war. Es wurde erachtet, dass Aussäung der Getreide den Männern, während die des Hanfes den Frauen an­gehe. Im Laufe des Aussäung des Hanfes durfte man nicht reden, sonst werde er durch den Spatz aus­gepickt. Dem Dünger wurde Heil und Behexungsabwehrwirkung zugeschrieben. Kuhdünger wurde auf Bruch, angeschwollene Hand, blutenden Körperteil gelegt. Durch Kuhdünger ins Milchtopf und Schornstein erwartete man die die Behexung begehende Hexe heranzulocken. Die Ernte fing man immer mit Gebet an, dann sang man Kirchenlieder und die Nationalhymne. Die ersten Ernter wurden erwischt, ihre Hände mit Strohseil gefesselt dann zur Zahlung eines Lösegeldes verurteilt, nach dessen Bezahlung wurde das Seil geschnitten und sie durften die Ernte antreten. Als die Herrschaft die Ernte besuchte, wurde ihr die Hände mit Weizenstrauss gefesselt, wofür die Arbeiter Geschenke erhielten. Nach Abschluss der Ernte wurde ein Weizenkranz der Herrschaft überreicht, wofür ebenso Geschenk zukamm. Die Spinnstube spielte beachtliche Rolle im Leben der Dorfbewohner. Die bedeutete für sie die Unter­haltung, ersetzte das Theater und bereitete den Jungen die Angelegenheit zum Treffen. Liess das Mädel die Spindel fallen, packte der Bursche die auf und das Mädel musste die mit Küssen loskaufen, deren Zahl von dem aus den älteren Frauen gewählten Richter festgelegt wurde. In der Spinnstube wurde gesungen, Gesellschaftsspiele gespielt, Märchen erzählt, inzwischen ging doch auch die Arbeit voran. Die jährliche Feierlichkeiten fangen mit Vcrsbcgrüssung an. Zweiten Tag zu Ostern war es die Gewohn­heit die Madcl zu begicssen, nicht mit Parfüm, es versteht sich, sondern mit Wasser aus einem Brunnen. Anfang des vorigen Jahrhunderts - nach Protocollum der reformierten Kirche - war es der Brauch am 12. März - am Tage Gregor - Schulkinder anzuwerben, sowie zum Zwecke von Spendcnsammlung von Haus zu Haus zu besuchen und Verse vorzutragen. Die Sommerpcriode wurde ausschliesslich der Arbeit gewidmet. Sogar die Kirche hat diese Jahreszeit als fcstlos bezeichnet. Als der Winter einbrach (am Tage Andreas, 30. November) wurden die Bräuche fortgesetzt. An diesem Tag haben sich Mann­vorhcrsagcrischc Bräuche geknüpft. Am Luzicntag (13. Dezember) bestochene die Hausfrau mit einem Schürhaken die Hühner und sagte: „haltet zusammen, legt viel Eier, erzieht viel Kücken!". An diesem Tage wurde sog. Knoblauchkalcndcr verfertigt: ein Kopf Knoblauch wurde in 12 Zehen zerlegt damit die zwölf Monaten des kommenden Jahre symbolisiert wurden. Jede Zehe wurde dann gesalzt und diejenige, die das meiste Wasser gewässert hatte, bedeutete den in Niederschlag reichsten Monat. Es wurde ferner gehalten, wenn die Zweige der Bäume am Advent durch Rauhfrost heruntergezogen werden, viel Obst ist nächstes Jahr zu erwarten. Auch an Weihnachten haben sich Mann-vorhersage­rischc Bräuche geknüpft: Mädel haben Männernamen auf Zettel geschrieben und in Knödel gelegt. Welcher Knödel zuallererst aufgeworfen wurde, enthielt den Namen des zukünftigen Ehemannes. Zu Weihnachten, vor der Mittelnachtsmesse stand man auf den Luzia-Stuhi in der KirchcntUr, wovon man bemerken konnte wer die Hexe war, da die Hexe so ein grosser Horn hatte, dass die kaum durch die Kirchentür hereinkonnte. Dann haben die Hexen angefangen den auf dem Stuhl stehenden nach­zujagen. Man konnte ihnen nur so entkommen, dass eine Platte Mohn vor sie herabgestreut wurde und während sie den Mohn einzclnwcise aufgesammelt haben, konnte man sich vor ihnen retten. Es kam vor, dass man daheim nicht zu schlafen wagte, da er sich fürchtete auch zu Hause von Hexen gesucht zu werden. Der Frau wurde das Kinn angetappt ob sie Bart habe. Zu Weihnachten hausierten die Krippenspicler und Christgeher, die Weihnachtsgeschichten vortrugen und Lieder sangen, wofür Geschenke zukamen. Man war besorgt, dass das neugeborene Kind vertauscht sowie behext wird. Um die zu vermeiden, wax das Kind bereits am Tage nach Geburt getauft. Es wurde gehalten, dass der angehängte Rosenkranz und die Perlenschnur um das Gelenk vor Behexung zu schützen vermag. Die Kinder wurden sehr streng erzogen und früh eingespannt. Anfangs liess man sie Gänse und andere Tiere bewachen. Dadurch hatten sie auch Gelegenheit miteinander zu spielen, die ihnen die einzige Unterhaltung bedeutete. Ein sehr reicher Brauch an Dindcrspiele ist durch die Sályer Kindergesellschaft aufbewahrt worden. Einweihung zum Bursche und Mädel war unbekannt. Burschen ab 16-18 Jahren, Mädel ab 14 Jahren rechneten als Erwachsene. Anfangs durfte der junge Kurmacher das Mädel nur am Sonntag besuchen, später wurde der Besuch auch am Samstag, sogar in Winter am Mittwoch gestattet. Der Kurmacher erhielt Blumenstrauss vom Mädel. Bestand der aus einfachen Blumen, deutete es die Beehrung an. 198

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