Barsi Ernő: Sály : egy bükkalji falu a hagyományos gazdálkodás idején (A miskolci Herman Ottó Múzeum néprajzi kiadványai 17. Miskolc, 1965)

Kam doch rote Geranie oder Rose neben den Rosmarin, war es mit der bejahenden Erklärung gleich. Darauf folgte das Brauttuch, die Verlobung, dann die Hochzeit. Brauche der Paarwahl, ebenso der Hochzeit waren mit vielem Gesang verbunden. An der Abwicklung der Hochzeit hat der Brautführer eine grosse Rolle gespielt. Mit einem schönen handgestrickten (gewebten), schmalen, langen Tuch auf Schulter überworfen.mit gebändertem Hut (mit Rosmarin Strauss verziert) und mit einem „Fokosch" (ehemalige ungarische Waffe: Stock mit Axtgriff) in der Hand ging er vorne, ladete die Gäste ein, leitete das Brautfest. Mit Vers bittete er die Braut aus und hielt den Rlfcrn die Abschiedsrede. Ebenso mit Vers kündigte er die einzelnen Gänge des Mittagessens an, machte den Gästen Spass, leitete den Brauttanz und sammelte das dafür zukommende Gelt ein. Im vorigen Jahrhundert war es noch ge­brauchlich a?n Ende der Hochzeit die das Kochen leitende Frau „Hölle der Küche" zu enthaupten. Hantle und Füsse gefesselt wurde sie auf einen Wagen (oder Schlitten - in Winter) gesetzt, durch das Dorf entlanggezogen und im Schnee und Dreck herumgedreht. Dann wurde ihr ein irdener Topf voll mit Asche auf den Kopf gestellt und mit dem Schaft der Hanfschwinge enthauptet: der Topf wurde bloss abgeschlagen. Auf die Hochzeit folgten wieder die Arbeitstage. Die zum Alter knüpfenden Brauche bezogen auf das Ende des Lebens, den Tod, worauf hauptsächlich aus dem Verhalten der Tiere gefolgert werden konnte, sowie daraus, wenn der Kranke anfing über irgendeinen verstorbenen Verwandten zu reden. Als der Tod eintrat, wurde dir Uhr im Hause zum Stillstand gebracht um zu ermöglichen, dass der Sterbende ruhig sterben kann, da solange die Uhr geht, klopft das Herz. Der Spiegel wurde zugedeckt. Dem Gestorbenen wurden die Augen zugehalten, dann wurde er gewaschen, angezogen und im Hause aufgebahrt. Mit schwarzem Faden gestickte Bettwäsche und Kissen wurden auf den Stroh sack gelegt. Die Hände wurden auf der Brust gefaltet. Bei Katholikern wurde Rosenkranz, bei Reformierten wurde Psalm in die Hand gestellt. Solange die Zeremonie dauerte, war das Tor geschlossen. Beendete man die Aufbahrung, sind die Gäste gekommen. Sie kamen doch nicht bloss vom Mitleid bewogen, sondern auch die Lebendigen zu kritisieren. Am Abend kamen die Nachbarsleule um Totenwache zu halten. Das Grab wurde auf solche Weise gegraben, dass der Tote auf die Kirche „übersehen" kann. Das Grab­holz oder das Kreuz wurde zu Füssen des Verstorbenen gestellt. Die aus rotem Stein ausgebauten Grabsteine im reformierten Friedhof am Anfang des vorigen Jahrhunderts bewahren alte Traditionen. Von der Seite her gesehen stellten sie Menschenprofil dar. Nach Beerdigung ist das Totenmahl auch noch heutzutage gebräuchlich. Den Tag darauf wird das Strohsack aus dem Bett des Verstorbenen ausgenommen und entleert, der Inhalt abgebrannt. Das Haus wird aufgeräumt. Jedoch darf es nur nach einem Monat ausgeweisst werden, sonst „wird die Seele des Verstorbenen ausgeweisst" und er kann nicht zu Hause ausruhen. Das Sälyer Volk hat reiche Volksmusiktradition bewahrt. In den Kinderliedefn ist der La-M-R-D-R­Wohlklang häufig bemerkbar, der als ugrofinnisches Erbe zu betrachten ist. Dies pflegte sich nach unten bis zum unterem La zu erweitern und dadurch kommen wir von unseren durartigen Kinder­licdern zum mollartigcn Wohlklang, der zum türkischen Erbe unserer Volksmusik, den La-Pentaton­Melodien Brücke herstellt. Die archaische Form der Sályer „Erwachsenen"-Lieder sind durch Melodien von altem Stil mit vierrcihigcr Strophe, fallender Konstruktion zu bezeichnen. Viel von ihnen sind in Parlando, Rubato vorzutragen. Ihre Hauptzäsur ist 5, jedoch kommt auch 1 vor. Zum Schluss kommen sie häufig mit nach unten springender Quart an den Kammerton, doch ist auch die von bVII auf 1 eintreffende Kadenz oft, bemerkbar. Dies, als auch die reine Pentaton-Wendungcn kommen auch in Volksliedern vom neuen Stil vor. Volkslieder von Dieser Art sind in heutigem Dorf am meistens zu hören (erste und letzte Zeilen sind gleich), Vortragsweise: Giusto. Durch häufiges Vorkommen der Pentatónia wird Verbindung mit Melodien von altem Stil geschafft. Des öfteren wird den diatonischen Halbton umgegangen, statt dessen die Melodie durch eine Sekunde nach oben geführt und mit Quart­sprung kommen sie an unteren Ton der Kleintcrz an. Karakteristische Steps an funktionaler Denkweise werden aus Kunstlieder-Übernahmen verschwinden gemacht. In Tongebrauch gibt es keine nach unten springende Sext, Kromatik, sowie vermindertes oder übermässiges Intervall. Infolge der kraftigen Überhandnähme der La-Pentatonia werden ungleichmassig mehr mollige, als durartige Melodien ge­sungen. Die nach unten springende Quart der La-Pentatonia sind auch in Dur-Melodien bevorzugt. Das Sályer Volk findet haupsachlich am Singen Vergnügen. Vormals jedoch haben sie vielerleie Instrumente gespielt, besonders auf selbstgemachter Zither und Flöte. Die sozialistische Umgestaltung 199

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