Barsi Ernő: Sály : egy bükkalji falu a hagyományos gazdálkodás idején (A miskolci Herman Ottó Múzeum néprajzi kiadványai 17. Miskolc, 1965)

SYNOPSIS Barsi, Ernő: S á 1 y (ein Dorf am Fusse des Biikkgebirgei in der Zeit der herkömmlichen Bewirtschaft­ung) Das Dorf, Sály liegt zwischen den südlichen Ausläufern des Bükk-Gebirges. laut Anonymus rasteten unsere landerobernden Vorfahren mit Oberhaupt Árpád neben dem das Tal durchschneidenden Bach in 896. „Da gab Oberhaupt Árpád ein grosses Land an Ócsád, dem Vater von Örsür. Danach Hess der Junge, örsür bei der Quelle des Baches eine Festung bauen, die jetzt als die Festung von örsur genannt wird" schreibt Anonymus in seiner Chronik Gesta Hungarorum. Die Festung selbst war eine Erdver­schanzung und hat in erster Linie zur Verteidigung von Örsür's Güter gedient. Am Fusse der Festung siedelte sich das am Festungsbesitz gehörige Volk und baute für sich ein Dorf, das Váralja (Fuss der Festung) genannt wurde. Mit der Zeit vermehrte sich das Geschlecht von Örsúr und teilte sich in meh­rere Zweige. Es wurde notwendig sich im Tal nach unten zu ziehen und auch dort Siedlungen zustan­dezubringen. Das Geschlecht wurde später nach Tibold, dem Enkelkind von örsur genannt. Die neu­eren Siedlungen - u.a. Sály, die von Váralja etwa nach Süden liegt - haben ihre Namen von je einem Mitglied des Geschlechts Örsür bekommen. Dadurch trennten sich die Linien (Váralja, Sály, Geszt und Leányfalva) der Familie Tibold. Váralja, das heute unter dem Namen Latorut zum Dorf Sály gehört, wurde zum ersten Male 1292, während Sály 1348 erwähnt. Für Produktion des Dorfes ist anfangs die Viehzucht bezeichnend. Am Anfang des XIII. Jahrhunderts ist der Ackerbau damit gleichgestellt, am Ende des Jahrhunderts spielt jedoch der Ackerbau führende Rolle nicht nur in Sály, sondern auch im Komitat. In erster Linie wird Getreide angebaut, das von den Bauern in durch Wasser der Bächer ge­triebenen Mühlen gemahlt wird. Die einheitliche Leibeigenschaft mit freier Umsiedlung entfaltet sich. Nach dem Fall von Eger und der verlorenen Schlacht bei Mezőkeresztes wird Sály von den Türken in 1596 niedergebrannt. Sály entvölkert sich. Die übriggebliebenen Dorfsbewohner Flüchten sich in die Berge und ziehen sich in die in Kalktuff stein gchaulten Höhlenwohnungen zurück. In einer aus 1685 stammenden Stcuerrcgistrierung ist es zu lesen, dass unter den 10 Häusern is Sály bloss vier bewohnt sind. Der Letzte Sálycr Örsür - Nachfolger, Sályi Tibold Zsigmond stirbt in 1660 ohne Sohn-Nach­folger. Seine Besitzung wurde von seiner Frau, Kakasfalvi Csuda Zsuzsanna um 3000 Forint abgelöst, dann verheiratet sie sich mit Négyesi Szcpessy Pál, einer hervorragenden Persönlichkeit der Kurutz­Bewegungen seiner Zeit. Seine Nachkommen besitzen das Sályer Landgut bis zur Mitte des XIX. Jahr­hunderts. Das Landgut wird durch Einheirat weiter verteilt. Die Familien Eötvös, Fáy,Csáky werden zum Sályer Landsbesitzer und Schlösser werden gebaut. Das Buch „Geographisches Wörterbuch Un­garns" von Fényes Elek tut Erwähnung noch von 3 weiteren Kleinbesitzern. Die Dörfflur beträgt zu jener Zeit 7826 J. Davon 2246 J. Waldung, 1366 J. Weinberg (seit XVII. Jahrhundert rückt auch Wein­bau in Vordergrund), 1688 J. Ackerboden, 823 J. Wiese und 1545 J. Weide. Die Waldung in ganzem und der Boden in grösstem Teil gehört den Grundherren. Bloss 650 J. Ackerboden, 513 J. Wiese und 25 J. Hanfacker ist den Lehnbauern gegen Zehnten von 1238 J. Weinanbau vergeben. Seit Mitte des XIX. Jahrhunderts fangen die Grossgrundbesitze an in Verfall zu kommen. Die besitzhabenden Familien verarmen und sterben aus. Das Vermögen wird durch Streitigkeiten verzehrt. Bis zum Anfang des XX. Jahrhunderts bleiben nur zwei Grossgrundbesitze übrig, folgendessen wird mehr Boden dem Volke des Dorfes zuteil. Obzwar es ist noch immer wenig, da die Bevölkerung des Dorfes sich zwischen 1851 und 1924 von 1618 auf 2083 erhöht. Etwa 2000 J. von Boden kommt dem Volke zu, den das Volk mit fünfzigjähriger Verspätung der Bauernbefreiung seit Anfang der Jahrhundertwende als sein Eigentum bewirtschaftet. Auf dem 2000 J. Boden leben 1611 Urproduzent, daher einer Seele kaum mehr als ein Joch zukommt. Nach der Befreiung 1945 wird das Grossgrundbesitz aufgehoben, dann tritt das Dorf ab 1960 den Weg der sozialistischen Bewirtschaftung an. Neben dem Grossgrundbesitz spielte die Kirche eine ausschlaggebende Rolle in Lenkung der Dorfbevöl­kerung. Im XIV. Jahrhundert verfügte Váralja bereits über eigene Kirche und einen Dorfpfarrer. Sály hat die erste Kirche von der Reformation erhalten. Die reformierte Kirche kam hier in 1581 zustande. Ihr erstes Andenken erhält sich nur aus 1690: Gottestisch-Zinkkanne und eine Tauf platte, die von Szepessy Pál Jun. geschenkt wurden..Der Name des ersten Lehrers, Pásztor János, sowie der Todestag des ersten Dorfpfarrers, Polgárdi István wird in 1766 registriert. Standesregister wird ab 1769, Proto­collum ab 1789 geführt. Auf Führung der Kirche steht der Consistorium, der strenge Zucht walten lässt. Davon handeln die fortbestandenen Protokolle. Über die Errichtung der ersten reformierten 195

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