A Herman Ottó Múzeum évkönyve 52. (2013)

Régészet - B. Hellebrandt Magdolna: Késő kelta - kora császárkori településnyomok a Dél-Borsodi Mezőségben

112 B. Hellebrandt Magdolna war, sodass er gestützt werden musste. Der Eingangsbereich des Mezőnagymihály-Nagyház-tanya ist voller Mulden. Sie sind zweifelsohne ausgetreten und von Zeit zu Zeit aufgefüllt worden, denn laut des Ausgräbers waren die gleichen Scherben darin wie im Haus. Im Haus von Mezőkeresztes-Fűzfás mit der Objektnummer 7 gab es auf der westlichen Längsseite eine grabenartige Vertiefung neben dem Fundamentstreifen die auf einen Bretterrand oder eine Wand hinweist. Das wenige in den Häusern gefundene Geflecht mit Lehm weist auf den Bau mit Flechtzäunen hin. Ähnlich war es z.B. in Tiszafüred-Morotvapart (Krivetzky 1991, 77), auf dem Gellért-Berg, wie es von den Autoren des Altertums (Bónis 1969, 209) beschrieben wurde. Die römischen und germanischen Haustypen der spätkeltischen Zeit können nicht einer Ethnie zugeordnet werden, sie entsprachen den gleichen wirtschaftlichen Bedürfnissen (Bóna 1973, 66—67; Horváth 1987, 66). Bei den Häusern von Mezőkeresztes-Cethalom, Mezőkeresztes-Fűzfás, Kistokaj-Homokbánya 38, Gelej-Sinka- halom und Mezőnagymihály-Nagyház-tanya konnten wir sehen, dass sie auf einem leicht ansteigenden Hügel standen. Sie waren von einem Sumpf umgeben, genau so wie die keltischen Siedlungen im Komitat Zala (Horváth 1987, 67). Sie waren isoliert, aber blieben bestehen. Im Bükk-Gebirge gab es versteckte Wohnorte z.B. in Szilvásvárad (Solomon Török 1960,158), im südlichen Teil von Radostyán39 und in Bükkszentlászló-Nagysánc (B. Hellebrandt 1992,49). Wir konnten feststellen, dass sich in den Fundstätten von Süd-Borsod, in Tiszafüred-Morotvapart (Krivetzky 1991, 78) und Zala die Häuser in den Siedlungen in einer Reihe am Ufer der Bäche und Gewässer befanden, wie z.B. auch in den Fundstätten von Balatonmagyaród, Kiskányavár, Kányavár, Szarkavár, Nagykanizsa-Dávid-dülő (Horváth 1987, Bild 6, 12 und 4). Im Fundmaterial befindet sich Keramik von keltischer Natur, im Material von Mezőkeresztes-Fűzfás; Bild 21 1.2; Bild 22 1-3, 5-7; Bild 23 1-14; Bild 24 1-8, 10-12; Bild 26 1.5; Bild 27 10-13; Bild 28 13.15, Bild 30 5; Bild 31 5. Im Fundmaterial von Gelej-Sinka-halom: Bild 38 1.3; Bild 39 1-9, 11; Bild 40 2.4.6; Bild 41 4.5.11.13; Bild 42 2. 7— 10. 14. In den Fundmaterialien von Mezőnagymihály-Nagyház-tanya: Bild 45 1—24; Bild 46 3.4.6.7.10.14—16). Bei der keltischen Keramik ist das Kamm-Graphit-Gefaß charakteristisch. Wir wissen, dass die graphithaltigen Gefäße in der Kaiserzeit eine Weile benutzt wurden (Bónis 1969, 187). Im Laufe der Zeit gab es in den graphithaltigen Gefäßen immer weniger Graphit. Bónis erklärt diese Tatsache mit den Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Graphit und bezieht sich auf die Graphitfundstellen im Westen. Heute ist es klar, dass diese auch in Nord-Ungarn den Bedarf an Graphit gedeckt haben (B. Hellebrandt 2004, Bild 115, 119, 9). Unter der Keramik gab es Töpfe, Schüsseln und Pithoi (Bild 27 19). Ein Gegenstück zu einem kleinen Gefäß in der Form eines Bechers (Bild 25 4; Bild 27 18) wurde in Tabán gefunden (Bónis 1969, Bild 20 32). Ähnlicherweise kam es auch während der Ausgrabung von Sajöpetri zum Vorschein (M. Szabó—Tankó—Szabó D. 2007 LXX 5). Das Objekt 36 von Mezőkeresztes-Fűzfás war ein Bruchstück eines Gefäßes, das die Form eines Blumentopfes hatte (Bild 31 3). Ähnliches wurde auch auf dem Gellért-Berg gefunden (Bónis 1969, Abbildung 62 9; Abbildung 104 9). K. Végh hält diese Form für charakteristisch für die Daken (K. Végh 1999, 212). Die Gefäße wurden unterschiedlich bemalt, was größtenteils einen fremden Einfluss widerspiegelt. Auf dem im Objekt 19 von Mezőkeresztes-Fűzfás gefundenen Bruchstück (Bild 30 2) können wir ein gepunktetes, rechteckiges Muster sehen. Ähnliches wurde auf dem Miskolcer Szabadság-Platz und in Szirmabesenyő gefunden (K. Végh 1964, 51; 1999, 213). Die Parallele zu dieser Dekoration können wir auf Gefäßen mit germanischem, mäanderförmigem Motiv finden, z.B. in der Umgebung von Sopron (Bóna 1963, Abbildung 3 1—3). Ebenfalls gab es im Objekt 19 einen Teil eines Gefäßhenkels in Form eines Ellenbogens (Bild 30 3). Ähnliches kam in Miskolc, auf dem Szabadság-Platz, (K. Végh 1964, IV 10), dem Gellért-Berg (Bónis 1969, Abbildung 62 8) zum Vorschein. K. Végh zitiert die Meinung von Mihály Párducz, die besagt, dass diese Henkelart von den Germanen, die nördlich von uns lebten, auf ihren Gefäßen benutzt wurde (K. Végh 1964, 51—52). Sie verwendeten Wellenlinien, Einglättungen, vertiefte Girlanden, eine Reihe von ovalen Abdrücken, plastischen Girlanden, plastische Wülste, schräg eingeschnittene Ränder, ungeordnete Ritze und Netzmuster. Auch verwendeten sie henkelartige Verdickungen. Es kam vor, dass sie z.B. ihre Keramik mit einem helleren, gelblichen Ton überzogen (Bild 23 3). Es gab halbkegelförmige Spinnwirtel sowie auch welche aus Ton (Bild 21 5; Bild 30 8; Bild 30 4; Bild 3113). In Mezőnagymihály-Nagyház-tanya wurde ein Feuerbock (Bild 46 23) gefunden. In Mezőkeresztes-Fűzfás gab es im Haus mit der Objektnummer 7, in der Nähe des Hauses 11 und in den Objekten 24 und 32, Bruchstücke von Mahlsteinen (Bild 22 10; Bild 29 9, Bild 30, 7). TIERZUCHT In der Keltenzeit und während der frühen Kaiserzeit, hielten die Leute, wie z.B. in Szirmabesenyő, Haustiere wie Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine, Pferde, Hunde und Hühner (Vörös 1999,224). In der am südlichsten liegenden Siedlung unserer behandelten Fundorte, im Haus von Mezőnagymihály-Nagyház-tanya mit der Objektnummer 1 wurde Tierknochenmaterial gefunden, das von István Vörös bestimmt wurde. Im Material wurden auch Eselknochen identifiziert. Nach unseren Kenntnissen brachten die Römer die Esel nach Pannonien. Im Barbarikum, in der östlich von der Donau liegenden Region, können wir in der behandelten Periode keine Spuren von intensivem Handel mit den Römern entdecken. Wir wissen jedoch, dass in den von den Griechen gegründeten Koloniestädten im nördlichen Randgebiet des Schwarzen Meeres schon domestizierte Esel gehalten wurden (Bökönyi 1969, 85) und dass in der Römerzeit die Zahl der Maultiere

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