A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 43. (2004)

Fazekasné Majoros Judit: Egy elfeledett irodalmi emlékhely Zemplénben: az alsó-körtvélyesi kúria

beschreibende Bilder führten zu einem großen Erfolg. Als erfolgreiche Künstlerin unterstützte sie in den 1930-ern Einsteigerkünstler mit ihrer Freundlichkeit und ihren aufbauenden Kritiken. Anna Lesznai stammte aus dem nördlichen Teil Ungarns, aus Alsókörtvélyes im Komitat Zemplén. Die Familie der Künstlerin lebte hier in einem im 18. Jahrhundert gebauten Schloss. Es war von einem riesigen und wunderschönen Park umgeben. Das Haus war immer voller Gäste: Schon in ihren Kindesjahren bekam Lesznai von berühmten Künstlern Besuch, wie z.B. von József Rippl-Rónai. Später verbrachten auch die Kunstfreunde der Schriftstellerin hier öfters ihre Zeit. Nach 1920 wurde das Dorf ein Teil der Tschecho-Slowakei, aber das Schloss blieb auch weiter im Besitz der Familie. In den 1930-ern entstand im Sommer jeweils eine Künstlerkolonie, wo Autoren, Dichter und Maler die Gastfreundschaft von Anna Lesznai genossen. Lesznai, die nach 1919 schon mal ausgewandert war, war wegen der Judenverfolgung wieder gezwungen, Ungarn zu verlassen. Sie zog nach Amerika, wo sie zuerst an verschiedenen Universitäten und später in ihrer Privatschule Kunst unterrichtete. Weiterhin war sie noch als Kunstgewerblerin, als Stickerin, tätig. Sie fertigte ihr größtes literarisches Werk, einen zweibändigen, 1 300-seitigen Familienroman. Die zwei letzten Jahre ihres Lebens verbrachte sie in Ungarn, wo sie von der hiesigen Kunstwelt herzlichst aufgenommen wurde. Ihr Roman und ihr Sammclband mit Gedichten wurden herausgegeben. Sie starb 1966 in New-York. Ihr Zuhause in der Siedlung Körtvélyes, die heutzutage zur Slowakei gehört, ist verfallen und ihr Garten wurde parzelliert. Die Restauration des ruinösen Gebäudes wird geplant. Judit Fazekasáé Majoros 580

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