A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 42. (2003)
KÖZLEMÉNYEK - Veres László: Die wallonischen Erinnerungen an die Trauben- und Weinkultur in Nordungarn
(am 28. Oktober) stark ab, aber die Sonne erwärmt den Boden in diesem Monat noch immer. Diese Wärme lässt die Trauben weiter reifen, sogar während der Nacht. Beim Ausbruch, dem Zusammenschrumpfen der Trauben, war diese Schneidemethode von ganz großer Bedeutung. Wenn wir meinen kurzen Vortrag zusammenfassen, dann können wir folgendes feststellen: In Nordungarn, in der Region von Erlau und in Tokaj-Hegyalja, ist die Einführung der westeuropäischen Art von Weinanbau und Weinkultur vom 11. bis zum 14. Jahrhundert den angesiedelten Wallonen zu verdanken. Die Wallonen verloren ab dem 15. Jahrhundert ihre ethnischen Eigenarten, assimilierten sich und gingen auf in der zu ihnen angesiedelten deutschen oder ungarischen Bevölkerung. Ab Ende des 16. Jahrhunderts wurden in Nordungarn die fast in Vergessenheit geratene Anbaumethoden durch die Umsiedlung der südungarischen, von den Wallonen abstammenden Weinbauer wieder dominant. Vor allem in Tokaj-Hegyalj a erschien die originale französischwallonische Anbaumethode vermutlich in Verbindung mit der Verbreitung der Rebsorte Furmint. In den Baudenkmälern der westlichen Weinbaumethode sind die wallonischen Einflüsse überhaupt nicht nachweisbar und die Einführung und Entwicklung vom Handwerk der Gefäßherstellung geschah eher unter dem Einfluss der Deutschen. 633