A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 42. (2003)
Wolf Mária: Adatok 10. századi edényművességünkhöz A borsodi leletek tanúságai
größten Teil aus intakten Gegenständen bestehende Kollektion zu analysieren. Die Resultate der Untersuchung stimmen zum Teil mit den Feststellungen der früheren Forschungen überein, zum Teil weichen sie von denen ab. Die Größe, Grundstoffsorten und Brennmethoden weisen auf ziemlich gut entwickelte Töpfertechniken hin. Verschiedene oxidations- und reduktionsgebrannte Töpfe kamen in den Häusern der Siedlung zum Vorschein. Ein besonders gutes technisches Niveau stellt der 5. Topf dar. Die bewusste Auswahl der Töpfe zeigt, dass es in der Einrichtung einiger Häuser auch Töpfe verschiedener Qualitäten gab. Die Töpfe mit verschiedenen Funktionen, einige kleine, meistens Schalen in Form eines Blumentopfes, Flaschen, Aufbewahrungstöpfe weisen auf eine Gruppierung auf Grund der Benutzung hin. Es ist annehmbar, dass in der Zusammenstellung des Geschirrs die Größe der Familie auch eine Rolle gespielt hat. Die Einrichtung einiger Häuser setzte sich nämlich aus Töpfen verschiedener Größen zusammen. Die Keramikfunde in Borsod bewahren also reiche archaische Formen und Dekore. Außerdem zeigen sie auch ziemlich starke Beziehungen zur Töpferei der Szaltovóer Kultur. Einige der charakteristischen Beispiele sind die in der Siedlung ausgegrabene, auffallend große Menge an Schalen in Form eines Blumentopfes, die so genannte Szaltovóer Dekoration, das Brandzeichen in Form einer Blume, und die im ungarischen Befundmaterial einmalige, große Aufbewahrungsschale, der „pithosz". Die Keramikfunde in Borsod verdienen eine besondere Aufmerksamkeit. Ihr sonderbares Kennzeichen ist, dass wir in der Siedlung keinen einzigen Tonkessel und keine Kesselscherben gefunden haben. In der überaus reichhaltigen Literatur über Tonkessel ist man sich darin einig, dass diese Topfform mit dem Ungartum der Landnahme im Karpatenbecken erschienen ist. Eben deswegen ist es so auffallend, dass wir diese Topfform in der Erdburg von Borsod nicht gefunden haben, obwohl diese Siedlung aus dem 10. Jahrhundert stammt. Nicht nur in Borsod hat der Tonkessel im Geschirr gefehlt. Es kamen in dem früheren Teil der Siedlung Rózsás keine Kesselscherben zum Vorschein und in Fonyód-Bélatelep, Esztergom-Szentgyörgymező und im Teil von Örménykút, der aus dem 10. Jahrhundert stammt, sind keine Kessel ausgegraben worden. Die Keramik aus den zwei letzten Siedlungsteilen zeigt auch in anderer Hinsicht große Übereinstimmungen mit der Keramik von Borsod. Dies alles bedeutet, dass es in unseren alten Siedlungen eine solche Gruppe gibt, wo im Geschirr Töpfe in verschiedenen Größen, Schüsseln in Form eines Blumentopfes und Gefäße mit geripptem Hals charakteristisch sind, und es eine solche Gruppe gibt, wo wir unter deren Funden keine Tonkessel gefunden haben. Die handgefertigten Töpfe, Backglocken und die Abwesenheit der Topfkessel trennt die Zusammensetzung des Geschirrs dieser Siedlungen sowohl von der Awarenzeit als auch von der Árpádzeit. Mária Wolf 108