A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 41. (2002)

SISKA József: Bodrogközi átkelőhelyek

Werbőczy István 1517 Tripartitum. Wien ÜBERGÄNGE IM ZWISCHENLAND DES BODROG An das Zwischenland des Bodrog in der nordöstlichen Region des historischen Ungarns grenzen drei Flüsse: die Theiß, der Bodrog und der Latorca. Seine inneren Teile werden von den Flüssen Tice, Karcsa und den Rinnsalen Füzes-, Török-, Dedej- sowie Vágott-ér durchflössen. Bis Ende der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begonnen Hochwasser-schutz- und Regulierungsarbeiten, die mehr als 100 Jahre dauerten, hatten die hydrologischen Verhältnisse die Lebensbedingungen der dort lebenden Menschen beträchtlich beinflusst. Die Handels- und sozialen Beziehungen zueinander und zu den Nachbarnregionen machten die Durchquerung von Gewässern wichtig. Eine Möglichkeit dafür war die Inanspruchnahme von Furten, die sich in Flüssen mit niedrigen Ufern und niedrigem Wasserstand sowie auf seichten Flussstrecken herausgebildet hatten. Von besonders großer Bedeutung waren die Furten, wenn Tiere in großer Anzahl zu den Märkten getrieben wurden oder wenn bei militärischen Manövern verschiedene Einheiten ein Gewässer schnell durchqueren wollten. Über ihre geographische Lage im Zwischenland des Bodrog berichtet die im Jahre 1784 durchgeführte erste militärische Erhebung umfassend. Die dokumentierte Existenz der Liegeplätze von Kistáj datiert aus früheren Zeiten als die der Furten. Das ist darauf zurückzuführen, daß sie wegen ihrem Nießbaruch zu den königlichen Hoheitsrechten gehörten und ihre Schenkung schon ab dem Mittelalter festgehalten wurde. Unter den Liegeplätzen im Zwischenland des Bodrog wird - unserem jetzigen Wissen nach ­der Übergang über dem Latorca der Prämonstratenser Propstei von Lelesz zum ersten Mal erwähnt, nämlich in der Urkunde für Grundbesitzbestätigung von Andreas II. In verschiedenen Dokumenten, durch die man ihre Geschichte der Alltage verfolgen kann, tauchen dann von Anfang dieses Jahhunderts an nacheinander auch andere Übergänge auf. Zu jener Zeit wurde die Region durch drei wichtige, national und international bedeutende Transitwege berührt, von denen man über die Liegeplätze von Salamon, Leányvár, Kenézlö, Liszka, Patak, Reußmarkt, Zemplin, Zétény, Lelesz, Battyán weiterkommen konnte. An der Stelle der verkehrsreichsten Liegeplätze wurden später Brücken gebaut. Über die längste Geschichte unter den unsere Grenzflüsse überspannenden Brücken im Zwischcnland des Bodrog verfügt die von Patak. Dokumentarisch wird ihre Existenz zum ersten Mal im Jahre 1621 erwähnt, was aber nicht heißt, dass es früher über dem Bodrog keine solchen Objekte gegeben haben könnte. Geschichtlichen Quellen zufolge dürfte die Theiß-Brücke von Salamon Mitte des 18. Jahrhunderts und die von Reußmarkt um die Wende des 19. Jahrhunderts gebaut worden sein, beide aus Holz. Holz war ein Material, das an Ort und Stelle besorgt werden konnte. Es war verhältnismässig billig, jedoch galt es wegen der Unbilden der Witterung und der häufigen Überschwemmungen nicht als beständig. Die Holzbrücken mussten zeimlich oft erneuert oder umgebaut werden. Aus dem Andesit, der aus den Steinbergwerken von Bodrogszentes und Bodrogszerdahely stammte, wurden Brücken nur über kleinere Wasserläufe gebaut, von denen die Tice-Brücke von Rad bis heute erhalten geblieben ist und unter Denkmalschutz steht. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden - mehr als 100 Jahre lang - während der Hochwasserschutz- , Strassenbau- und Eisenbauarbeiten zahlreiche Brücken angefertigt, nunmehr aus als beständiger geltendem Eisen, Beton oder aus der Kombination von beidem. Diese Brücken wurden zum Teil an der Stelle der alten gebaut. Anhand der zur Verügung stehenden, häufig aber lückenhaften Quellen stellen wir in dieser Studie die Geschichte der größten Brücken dar. 322

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