A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 41. (2002)

GODA Gertrúd: A magyar szőlő- és borkultúrának emléket állító két historikus szoborról (Frédéric Auguste Bartholdi [1834-1904]: Lazare de Schwendi kapitány díszkútja Colmarban, 1898. [Franciaország]; Holló Barnabás [1865-1917]: Mátyás király egész alakos bronzszobra Sajógömörben, 1912-1914. ( Szlovákia)

IRODALOM Benkei Kovács Balázs 2000 A tokaji bor a francia irodalomban. In: Sturm László (szerk.): Tokaj a világ­irodalomban. Felsőmagyarország Kiadó, Miskolc B. Kovács István 1997 Gömörország. Kalligram, Pozsony Détshy Mihály 1995 A tokaji vár története. Tokaj Gruninger, Henri 1979 Les monuments colmariens de Frédéric-Auguste Bartholdi. Annuaire de la Société d'histoire et d'archéologie de Colmar, Colmar Nagy Ildikó 1990 Társadalom és művészet: a historizmus szobrászai. Művészettörténeti Érte­sítő, 1-2. sz. Szatmári Gizella 2000 A Hentzi-emlékmű. In: Mikó Árpád-Sinkó Katalin (szerk.): Történelem-kép. MNG, Budapest ÜBER ZWEI HISTORISCHE STATUEN, DIE DER UNGARISCHEN REBE- UND WEINKULTUR EIN DENKMAL SETZEN Infolge des romantischen Lebensgefühls um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurde den Denkmälern auf öffentlichen Plätzen eine nie da gewesene Aufmerksamkeit geschenkt. So war es in dem Elsass und auch in Sajógömör, der kleinen Siedlung des historischen Ungarns, die heute der Slowakei angehört. Die Statuen aber, die auf den Hauptplätzen der Städte zu sehen sind, wur­den im Allgemeinen beinahe alle in den vergangenen Jahrzehnten geschaffen und sind sich sehr ähnlich, weil alle durch die gemeinsame Idee der glorreichen Vergangenheit durchdrungen sind. Um diesem Gefühl Ausdruck zu verleihen, wurden alte Stile wieder belebt, so entstand die Ernsthaftigkeit und Würde anstrebende historisch-akademische Bildhauerei. Die Ähnlichkeit der geographisch voneinander weitgelegenen zwei Werke besteht noch außerdem darin, dass alle beide der ungarischen Rebe- und Weinkultur ein Denkmal setzen. Als Bartholdi, den von ihm hochgeschätzten, humanistisch gebildeten Kapitän L. de Schwendi (1552— 1584) modellierte, vergaß er das tiefgreifendste und bis heute auswirkende Verdienst von ihm nicht, und zwar, dass er im Jahre 1568 aus Ungarn zurückgekehrt neben Wein auch Weinreben aus Tokaj mitgenommen und damit den Grundstein für Plantagen in dem Elsass gelegt hatte. Der geharnischte Held hebt die Weinrebe voll mit Trauben wie eine Kriegstropäe in die Höhe. Bei der Bestimmung der eigenen Identität geht Sajógömör aus einem mit der Landschaft verbundenen Märchen bzw. aus einer Sage aus. König Matthias (1443-1490), der sein Volk oft aufsuchte und Unrecht abhalf, warf einmal seinen Adeligen vor, dass sie keinen Trinkspruch auf diejenigen ausbringen, die sich für die Entstehung von Wein so viel Mühe geben. „Matthias der Gerechte" verlieh seinem Aufruf Nachdruck, indem er selber zur Hacke griff und seinen ver­weichlichten Adeligen befahl, auszuprobieren, wie schweißtreibend es ist, diesen herrlichen Trop­fen herzustellen. Die Sage liegt dieser raren Ikonographie zugrunde. Der lorbeerbekränzte, mit bodenlangem königlichem Gewand bekleidete Renaissanceherrscher hält keinen Schwert in der Hand, sondern greift zur Hacke. 231

Next

/
Thumbnails
Contents