A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 40. (2001)

TÓTH Arnold: Paraszti históriák egy tardonai kéziratos énekeskönyvben

Istvánffy Gyula 1963 Palóc népköltési gyűjtemény. (A Miskolci Herman Ottó Múzeum Néprajzi Kiadványai II.) Miskolc Lajos Arpád 1965 Borsodi fonó. (A Miskolci Herman Ottó Múzeum Néprajzi Kiadványai III.) Miskolc Takács Lajos 1951 Népi verselők, hírversírók. Ethnographia LXII. 1-49. 1956 A históriások alkotásmódja. Ethnographia LXVII. 337-345. 1958 Históriások, históriák. Budapest. 1988 Paraszti históriaköltészet. In: Vargyas Lajos főszerk.: Magyar Néprajz V. Budapest. 381-397. Vikár Béla 1905a A „Szűcs Marcsa" balladáról. Ethnographia XVI. 273-290. 1905b Újabb adatok Szűcs Marcsáról. Ethnographia XVI. 337-345. BÄUERLICHE HISTORIEN IN EINEM HANDSCHRIFTLICHEN LIEDERBUCH AUS TARDONA (Komitat Borsod-Abaúj-Zemplén, Nordungarn) In der zweiten Hälfte des des 19. Jahrhunderts trat in Ungarn als neuester Trieb der epischen Volksdichtung die Bauernhistorie auf. Die Geschichtenerzähler waren ein Wanderleben treibende, halb volkstümliche Dichter und Sänger, die vor großen Volksmassen auf dem Dorf (auf Jahr­märkten, Kirmessen) vor dem Publikum die neuesten Ereignisse des Gebietes besangen: die Morde, die Raube und die sonstigen „blutigen Dramen", die vor allem Familien- und Liebes­geschichten behandelten. Der Geschichtenerzähler verfasste die von ihm gesungenen epischen Verse selbst und ließ die Texte in mehreren Tausend, machmal sogar in Zehntausend Exemplaren drucken. Den gedruckten Text verkaufte der Sänger auf den Jahrmarkten in den Pausen fuhr Heller an die ver­sammelte Masse. Die Bauern nannten den auf dem Papierblatt zu lesenden Text selbst Historien­lied. Das Historienlied ist eine kurzlebige Übergangsgattung, die an der Grenze von Schriftlichkeit und Mündlichkeit steht. Überwiegend kann sie mit dem bürgerlich, modern wer­denden Bauerntum verbunden werden, das die alte gesungene Epik in Versen (das Heldenlied und die Ballade) verlassen hatte, wo aber die Gemeinschaftsüberlieferung noch die epische Dichtung verlangte. Den veränderten sozialen-wirtschaftlichen Verhältnissen und den veränderten An­sprüchen entspricht die neue Gattung - ihre Leben überdauert das erste Drittel des 20. Jahrhun­derts nicht mehr. Das vom Historien Sänger vorgetragene Gedicht verglich das Volk mit seinen eigenen Bal­laden, und die am besten gelungenen, populär gewordenen Werke gelangten in das die Musik erhaltende Milieu der mündlichen Gemeinschaft. Dieser Prozess des Folklorewerdens der Histo­rienlieder ist einstweilen wegen der niedrigen Zahl der vorgenommenen Sammlungen eine der wichtigsten Fragen der Forschung. Im Komitat Borsod waren die Historiensänger um die Wende des 19.-20. Jahrhunderts tätig, sie trugen ihre Texte auf den Jahrmärkten des Komitats vor und verbreiteten sie. Auf dem Jahrmarkt in Dédes, der eine geringere Bedeutung hatte, konnten jene Stücke entstanden sein, die im Nachbardorf Tardona vom Volk übernommen wurden und die von ihm in den 1930er, 1940er 460

Next

/
Thumbnails
Contents