A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 39. (2000)
BALASSA Iván: A népi földművelés történeti-néprajzi kutatásának módszertanához
Photos und seine Zeichnungen und versuchte auch Mitarbeiter in seine Tätigkeit einzubeziehen. Er begann seine Sammeltätigkeit ab 1957 mit Photographieren auf den Feldern, und kehrte im Winter zu denen, die er während der Arbeit photographierte, zurück. Er zeigte ihnen die Bilder, fragte sie über die Arbeitsgeräte und Arbeitsprozesse aus und hielt alles mit einem Recorder fest. Meistens nahm man die Geräte auch vor, weil das den Datenmitteilern größere Sicherheit verlieh. Er oder sein Mitarbeiter schrieb den Text dann vom Band ab, und dann verglich er immer noch einmal das Geschriebene mit der Aufnahme. Diese Methode erwies sich als sehr lehrreich, denn wenn die Frage nicht richtig gestellt wurde, konnte darauf auch keine gute Antwort erhalten werden. Jener, der fragt, muß sich immer der Auffassung und den Kenntnissen des Datenmitteilers anpassen. So z.B. kamen die Sammelbegriffe bei älteren Bauern nur selten vor. Durch seine Fragen konnte man sich bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts zurücksinnen. Die sprachwissenschaftliche Grundausbildung des Verfassers (ungarisch, finnischugrisch, indoeuropäisch) war eine große Hilfe bei der Bearbeitung des Materials. Er blätterte viel in den ungarischen zentralen Landkarten für Ethnographie und Dialekte, sowie auch in den Landkarten der umliegenden, wie auch der ferneren Länder herum. Die Ethymologie zeigte den Ursprung eines Wortes, sowie seine Bedeutungsänderung, und so konnte sie bei entsprechender Quellenkritik gut angewendet werden. Genauso durften die geschichtlichen Ikonographiedaten nur mit gewisser Vorbehalt benutzt werden, weil z.B. die Klischees der Kalender ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in ganz Europa herumwanderten. Ab dem 17. Jahrhundert begann die landwirtschaftliche Literatur, die am Anfang erst langsam rieselte, doch in einem Jahrhundert sich bereits verstärkte. Am Ende des 18. Jahrhunderts starteten die landwirtschaftlichen Zeitschriften, die auch für die Ethnographieforschung eine gewaltige Fundgrube bedeuteten. Die ethnographische Erforschung des Ackerbaus lief erst am Anfang des 20. Jahrhunderts an und verblieb neben dem Forschungsgebiet Tierhaltung lange Zeit im Hintergrund. Obwohl in der ersten Hälfte des Jahrhunderts auch einige grundlegende Arbeiten erschienen sind, nahm die Zahl der Publikationen erst in der zweiten Jahrhunderthälfte richtig zu. Es erschienen mehrere Arbeiten, die die bisherigen Ergebnisse aufreihten und noch zu erreichende Ziele festsetzten. 1962 gründete der Verfasser im Ungarischen Landwirtschaftsmuseum das Archiv für die Geschichte der Landwirtschaftlichen Arbeitsgeräte, in dem die Aufzeichnungen und Photographien über das Material der Museen auf dem Lande Platz bekommen haben. Bis zum heutigen Tag beträgt dieses Material mehr als hundertfünfzigtausend Stücke und sein Sammelkreis erstreckt sich von den archäologischen Zeiten bis zum 20. Jahrhundert. Die Aufarbeitung der Daten wird auch heute noch fortgesetzt, denn die Sammlungen des Museums nehmen ständig zu. Das bereits existierende Material wird nach und nach auf den Computer übertragen. Über die Einteilung steht den Forschern neben der ungarischen auch eine deutschsprachige Information zur Verfügung. Mit Hilfe der ungarischen und internationalen Bibliographien arbeitete der Verfasser während seiner Tätigkeit mit einer bedeutenden Zahl an europäischen Daten. Als Ergebnis seiner diesbezüglichen Wirksamkeit ist er zum Mitglied der Königlichen Wissenschaftlichen Akademie Dänemarks und der Gustav Adolf Königlichen Wissenschaftlichen Akademie Schwedens gewählt worden. Dies verhalf ihn in großem Maße dazu, die historisch-ethnographischen Fragen des ungarischen Ackerbaus in europäischem Umfeld zu sehen. Iván Balassa 460