A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 38. (1999)

UDVARI István–VIGA Gyula: Sztripszky Hiador és négy levele Herman Ottóhoz

HIADOR SZTRIPSZKY UND SEINE VIER BRIEFE AN OTTÓ HERMAN Die Studie setzt dem ungerechterweise vergessenen, vielseitigen Wissenschaftler, dem Ethnographen, Bibliographen und Philologen Hiador Sztripszky (1875-1946) ein Denkmal. Der Erscheinungsort ist dadurch motiviert, da die Verfasser auch vier seiner an Ottó Herman gerichteten Briefe veröffentlichen und das Miskolcer Museum aber der erstrangige Kultushüter des Namengebers Ottó Hermans ist. Hiador Sztripszky, der bedeutende ruthenisch-ungarische Wissenschaftler wurde im Komitat Bereg (Nordostungarn) geboren. Die Universität absolvierte er in Budapest und Klausenburg, wobei mit diesem letzteren Ort auch ein bedeutender Teil seiner ethnographischen Museologentätigkeit verbunden ist. Obwohl er in seinem Leben keinen Status erhielt, srmmelte er in den ersten Jahren des Jahrhunderts eine außergewöhnlich große Menge an Gegenständen für das Siebenbürgener Karpatenverband Museum, bzw. für die Museenvereinigung in Siebenbürgen. Seine Fachtätigkeit war anfangs hauptsächlich mit der Forschung der Urbeschäftigungen, größtenteils der Fischerei verbunden und über den Fischfang in Siebenbürgen schrieb er mehrere Studien. Er widmete auch den primitiven volkstümlichen Techniken und Mitteln große Aufmerksamkeit. Neben seiner gegenständlichen ethnographischen Arbeit ist seine folkloristische Tätigkeit bedeutend, die hauptsächlich durch die Untersuchung der Folklor-Beziehungen des gemeinsam lebenden ungarischen und ruthenischen Volkes gekennzeichnet ist. Seine Studien enthalten sehr wichtige Feststellungen über die kulturellen Beziehungen der im Karpatenbecken gemeinsam lebenden Völker. Ein anderer wichtiger Abschnitt seiner Fachtätigkeit ist mit Budapest, mit der ethnographischen Abteilung des ungarischen Nationalmuseums verbunden. Zwischen 1911-1918 ist er Museumswärter und bereichert die ethnographische Sammlung des Museums in bedeutendem Maße. Ende 1918 wird er zur Arbeit ins Ministerium ausgebeten, wo er sich mit Nationalitäten beschäftigte. Nach dem Sturz der Räterepublik fiel er politisch in Ungnade und wurde jung in den Ruhestand versetzt, wodurch der Aufstieg in einer vielversprechenden wissenschaftlichen Laufbahn verhindert wurde. Seine Tätigkeit aber erweckt auch so Aufmerksamkeit und verdient die Beachtung der im Karpatenbecken tätigen Ethnographieforscher. Im Anhang der Studie werden vier seiner Briefe veröffentlicht, in welchen er ­neben seinem eigenen Schicksal - aufschlußreiche Angaben mitteilt, z.B. zur Frage des berühmten Miskolcer quartären Fundes, dem ersten ungarischen Steinfaustkeil. István Udvari-Gyula Viga 1314

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