A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 38. (1999)
GÁBORJÁN Alice: A tardi „felakasztott” szoknya
gelegentlich aufgeschürzt zu tragen, kann scheinbar auf den altertümlichen griechischen und römischen Umhang zurückgeführt werden. Die Art, die Oberbekleidung zu gewissen Anlássen so zu tragen, zeigen die Gewánder der drei Frauengestalten auf dem Mosaik des Spieltypen, Maria Maggiore aus dem 4. Jahrhundert n.Chr. sowie das herrliche Mosaik von Ravenna aus dem 6. Jahrhundert n.Chr., auf dem die Kaiserin Theodora und ihre Geleitschaft dargestellt sind. Hier trágt die Kaiserin ihr lilafarbenes Gewand vorn und an der linké Seite aufgeschürzt. lm 13. Jahrhundert des spáteren Mittelalters begann man, auch die schlichten Kleider, die unter den in Faltén gelegten Gewándern getragen wurden, gefaltet aufzuraffen. Diese Form der Tracht nahm zum 14. Jahrhundert hin zu. Recht interessant erscheint hier die aus dem letzten Drittel des 14. Jahrhunderts stammende Darstellung der Heiligen Elisabeth in der Bilderchronik, auf welcher die ungarische Heilige ihr Gewand áhnlich wie auf andercn europáischen Darstellungen - vorn aufgerafft trágt. lm Verlauf des 15. Jahrhunderts kam es dann vor allém in den Stundenbüchern zu báuerlichen Darstellungen. Wáhrend jedoch bei den gesellschaftlich höher stehenden Klassen die die Bekleidung darstellenden Umhánge und Obergewánder stets zu besonderen Anlássen aufgeschürzt wurden, waren diese bei den Bauern immer befestigt und meistens wurde auch eine Schürze dazu getragen. In der vorliegenden Arbeit werden die Darstellung der Eheleute Arnolfini von van Eyck aus dem Jahre 1453 und des weiteren die Miniatűr vorn Osterspaziergang des Grimaner Breviariums aus dem 15. Jahrhundert als Meilenstein in der herrschaftlichen Bekleidung des 15. Jahrhunderts angesehen. Eine Parallelé zu der für die gesellschaftlich höher stehenden Klassen typischen Kleidungsart stellt auch die Miniatűr des Grimaner Breviariums dar, auf der Bauersleute bei der Heuernte im Mai un Juni zu sehen sind. lm 15. Jahrhundert trug man die Gewánder weiterhin je nach Klassenzugehörigkeit: gesellschaftlich höher Gestellte rafften ihr Gewand nur zu bestimmten Anlássen auf, wáhrend es bei den Bauern fest aufgeschürzt war. Erstere rafften ihr Obergewand vorn oder beidseitig hoch, um ihr teures Unterkleid zur Schau zu stellen. Die Bauersfrauen befestigten ihre oberen, zuweilen mit einer Schürze kombinierten Röcke vorn oder seitlich, um diese vor Beschmutzung zu bewahren. Diese beiden Arten, die Kleider zu tragen, setzten sich auch in den folgenden Jahrhunderten fórt, bis mit dem Verschwinden des Bauerntums und der báuerlichen Trachten im 20. Jahrhundert auch diese Form des Röcketragens allmáhlich zurückging, um dann fást völlig in Vergessenheit zu geraten. Alice Gáborján 1090