A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 35-36. (1997)
FAZEKAS Csaba: „Az idő ránk is terhesedett...” Adalék a politikai katolicizmus reformkori történetéhez
„DIE ZEIT LASTET AUCH AUF UNS..." Zusatz zur Geschichte des politischen Katholizismus der Reformzeit Die in der Arbeit mitgeteilte Quelle (das über die Beratung der auf der ersten Tafel der Landesversammlung der Stände vertretenen Gesandten der Kapitel am 27. Oktober 1844 angefertigte Protokoll) ist ein wichtiger Zusatz zur in Arbeit befindlichen, zusammenfassenden Studie des Autors, die sich mit der - zum großen Teil unaufgeschlossenen - Vorgeschichte der politischen Tätigkeit der katholischen Kirche im Reformzeitalter beschäftigt. In an die Mitteilung der Quelle geknüpften, am ehesten thesenartigen einführenden Gedanken faßt der Autor die mit der politischen Tätigkeit der katholischen Kirche in Verbindung stehenden wichtigsten Kenntnisse im angezeigten Zeitraum zusammen. Die ungarische Geschichtsschreibung pflegt das einheimische Auftreten des politischen Katholizismus am ehesten mit den in den 1890er Jahren erscheinenden kirchenpolitischen Gesetzen und mit den Vorarbeiten für diese in Zusammenhang zu bringen. Nach unseren Beobachtungen kann jedoch bereits in den letzten Jahren der Reformzeit (1844-1848) im öffentlichen Leben die Tendenz ausgewiesen werden, daß die führenden Persönlichkeiten der katholischen Kirche das gesellschaftliche Gewicht des Katholizismus unter Ausnutzung parteiähnlicher Rahmen gegenüber liberalen kirchenpolitischen Vorstellungen in eine moderne Form bringen wollten, daß ihre Machtpositionen zu bewahren berufene Bestrebungen stattfanden. Allgemein kann gesagt werden, daß die in den Diskussionen der Kirchenpolitik des Reformzeitalters verlauteten Argumente, sich gegeneinander richtenden Bestrebungen auffallende Ähnlichkeiten mit den Jahren nach 1890 zeigen, mit denen in den Zeiten des ungarischen „Kulturkampfes" zu beobachten sind. Die katholische Kirche mußte in drei aufeinanderfolgenden, sogenannten Reform-Landesversammlungen (1832-36, 1839-40 und 1843-44) einen sich steigernden Mißerfolg erfahren, im Laufe dessen sie erkennen mußte, daß sich in den im Zusammenhang mit der Erziehung der in gemischten Ehen zur Welt kommenden Kinder entfaltenden kirchenpolitischen Diskussionen die „Frontlinie" nicht mehr zwischen Protestanten und Katholiken, sondern zwischen dem katholischen Klerus und der liberalen Opposition verläuft. (Zahlreiche prominente Vertreter der Reformer waren gläubige Katholiken, so István Széchényi, Ferenc Deák, Ödön Beöthy usw.) Den größten Mißerfolg bedeutete für die Pfarrerschaft die nach leidenschaftlichen Diskussionen, Händeln und Verhandlungen erfolgte Bestätigung des Gesetzartikel 1844/III. in dem die Reibereien zwischen Protestanten und Katholiken auf in Richtung der bürgerlichen Gleichheit weisende Art geordnet worden sind. Die Führung der katholischen Kirche wollte weder auf die Privilegien der Kirche (auf die Position der vorherrschenden Kirche, den Protestanten gegenüber bestehende Vorrechte usw.), noch auf den Rang des feudalen Großgrundbesitzers (beziehungsweise auf ihre Großgrundbesitzer) verzichten, weshalb sie mit der Einführung einer solchen politischen Bewegung begann, von der sie sich die Vertretung ihrer Interessen im öffentlichen Leben der Komitate, beziehungsweise in der folgenden Landesversammlung der Stände erhoffte. Als Einleitung der Bewegung ist auch die im Laufe der Beratungen der Kirche vom Herbst 1844 (des Episkopates, beziehungsweise viel mehr der der im öffentlichen 271