A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 33-34. (1996)
TAKÁCS Péter – UDVARI István: Adalékok Bereg, Ugocsa és Ung vármegyék lakóinak 18. század végi erdőéléséhez
BEITRÄGE ZU BESTIMMTEN LEBENSGEWOHNHEITEN DER EINWOHNER DER KOMITATE BEREG, UGOCSA UND UNG GEGEN ENDE DES 18. JAHRHUNDERTS Die Komitate Bereg, Ugocsa und Ung lagen im nordöstlichen Raum des königlichen Ungarn zur Zeit des 18. Jahrhunderts. Waldige und bergige Regionen wechselten einander ab, und die Theiß, die Hauptwasserquelle des Raumes und Sammelbecken für das Wasser aus Bergquellen und Bächen, verlangsamt sich hier nach ihrem Sturzfluß aus der Landschaft Máramaros, um hier nun die Sümpfe und die Überschwemmungsgebiete mit ihren Eichen-, Pappel- und Birkenhainen, den Trauerund Bachweiden sowie dem Buschwerk zu nähren. Auf dem insgesamt 8229 km großen Gebiet der drei Komitate lebten im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts 148 563 Menschen in 24 472 Häusern, in 28 865 Familien. Auf eine Familie kamen 5,15 Seelen und auf eine Wohnung 6,1 Menschen. Die Bewohner dieser Gegend waren durch die landschaftlichen und natürlichen Gegebenheiten zu einer regionalen Arbeitsteilung und einem sich daraus ergebenden ständigen Warenaustausch gezwungen. Unter den Erwerbsquellen, die sich den Einwohnern dieser drei Komitate boten, spielten das sog. Waldleben sowie die damit verbundene Viehhaltung eine dominante Rolle. Alle drei Komitate - und nicht nur die bergigen Gegenden - waren reich an Wäldern. Die Nadelwälder auf den Schneehöhen waren gesäumt von Buchen- und Eichenwäldern. Letztere zogen sich bis in die von Flüssen und Bächen feucht gehaltenen Ebene. In den Kehren und Winkeln der Theiß hatten sich schon seit jeher Obstbäume angesiedelt. Verschiedene Apfelsorten, zum Dörren, Einkochen, aber auch Marmeladekochen und gar Schnapsbrennen geeignete Pflaumensorten sowie jede Menge Nüsse, Birnen und Kirschen gediehen in dieser Gegend. Von den 1^590 582 Katastraljoch Ackerland in den drei Komitaten nahmen die Wälder 721 058 Katastraljoch ein, das heißt 45,33% der Gesamtfläche. Auf einen Einwohner entfielen durchschnittlich 4,85 Katastraljoch Wald, was bedeutete, daß Ende des 18. Jahrhunderts sich die Menschen hier im Notfall allein vom Waldleben hätten erhalten können. Ihres außerordentlichen Fleißes halber fristeten sie aber ihr Leben, indem sie die folgenden eng miteinander zusammenhängenden Tätigkeiten ausübten:sie bebauten die Ackerflächen, hielten Vieh und sammelten die Früchte des Waldes. In früheren Zeiten dominierten nachweislich die Viehhaltung und das Waldleben. Doch zu eben jenem Zeitpunkt, an dem auch unsere Nachforschungen einsetzen, wurden die Menschen in immer stärker zunehmendem Maße aus den Wäldern, und somit von ihrer Daseinsquelle verdrängt, da die Wälder den Grundherren unterstellt wurden, was gleichbedeutend mit deren Besitzrecht war. Pächter tauchten auf, eine Art Pachtsystem breitete sich aus und wurde im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts vorherrschend. Das führte dazu, daß die Mehrheit der Einwohner dieser Gegend vollends in Not und Armut gestoßen wurde. In dem von uns untersuchten Zeitabschnitt, dem Zeitpunkt für die Urbarialordnung unter Maria Theresia, nahm die Verdrängung der Menschen aus den Wäldern gerade ihren Anfang. Zu der Zeit bediente sich nahezu jedermann ganz nach Bedarf des Brenn- und Bauholzes aus den Wäldern. Gab es in der eigenen Gemarkung nicht genug Holz, so holte man sich - mit einer Genehmigung des Grundherren - aus einem Umkreis von ein 243