A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 28-29. (1991)

KONKOLYNÉ GYURÓ Éva: A Zempléni-hegység települései és népessége a második világháborúig

in den dortigen zwölf Marktflecken mehr als anderthalb mal so viel Menschen lebten als in den zehn Landstädten des Komitats Zemplén ausserhalb dieser Gegend. Bis zum ersten Drittel des 17. Jahrhunderts zeigte die Einwohnerzahl eine ständige Wachstums­rate, doch infolge der Kriegswirren ging dann auch hier die Einwohnerzahl stark zu­rück, obgleich dies in den mehr besiedelten und geschützteren Marktflecken nicht so deutlich zu spüren war. Nach dem Frieden von Szatmár nahm die Einwohnerzahl dank einiger Verordnun­gen zur Förderung der Besiedelung und der Einwanderung wieder zu. Dies zeigte sich vor allem darin, dass in dieser gegend deutsche und slowakische Dörfer angesiedelt wurden. Im Jahre 1786. zur Zeit der ersten offiziellen Volkszählung in Ungarn lag die Bevölkerungsdichte im Zemplén-Gebirge mit 49,5 Personen/km 2 fast doppelt so hoch wie der Landesdurchschnitt. Zum Ende des Jahrhunderts hin verloren die am dichtes­ten besiedelten Marktflecken (110-130 Personen/km 2 ) jedoch mehr und mehr ihre Privilegien und bei der Regelung der Frongelder im Jahre 1767 wurden sie schon genaus behandelt wie Leibeigenendörfer. Die Siedlungen, die sich allein durch ihre Wirtschaft und ihren Handelsverkehr entwickelt hatten, wurden gegenüber denen, die in der Verwaltung und in der Kultur eine Rolle spielten , sehr benachteiligt . Zu letzteren gehörten beispielsweise Sárospatak, Sátoraljaújhely, Gönc und Tokaj. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts übten das Mass der Entwicklung von kapitalistischer Wirtschaft und Fabrikindustrie, infolge des Eisenbahnbaus die Umor­ganisierung der Verkehrs- und Handelszentren sowie nach dem Ausgleich die Umstruk­turierung in der Verwaltung auf die Entwicklung der Siedlungen und die Herausbildung des Siedlungsnetzes einen entscheidenden Einfluss aus. Durch das Munizipalgesetz von 1870 wurden hiert sämtliche Marktflecken - mit Ausnahme von Sátoraljaújhely - den gemeidden zugeordnet. Die Siedlungen, wie Sátoraljaújhely und Szerencs, die in den Mittelpunkt von Verwaltung und Wirtschafts- sowie Handelsleben gekommen waren, nahmen eine kraftvolle Entwicklung. Sárospatak, Tokaj, Gönc und Abaújszántó blie­ben auch weiterhin Siedlungen mit städtischem Charakter, während in den übrigen Marktflecken die Entwicklung stehenblieb. In den Jahren zwischen 1850 und 1920 nahm die Einwohnerzahl aus der Gegend von Tokaj-Hegyalja, welche eine führende Position im wirtschaftlichen Aufschwung dieser Region einnahm, wie im gesamten Land um das Doppelte zu, wohingegen die Bevölkerungsdichte in den übrigen Regionen des Zemp­lén-Gebirges immer mehr hinter dem Landesdurchschnitt zurückblieb, und zwar in den Waldgebieten um ein Viertel, im Zwischengebirgsraum um die Hälfte und im Acker­baugebiet um zwei Drittel. Nach dem ersten Weltkrieg wurde infolge des Friedensvertrages von Trianon die Stadt Kassa, das am weitesten entwickelte Wirtschafts- und Verkehrszentrum von Nordostungarn der Tschechoslowakei angeschlossen. So gingen die Handelsbeziehun­gen zum Norden wie auch die zollfreien Märkte verloren. Dies sowie auch die Welt­wirtschaftskrise war ausserordentlich nachteilig für die Region des Zemplén-Gebirges. Hier gab es nämlich nur eine spärliche Industrie, denn man hatte sich vor allem auf die Land- und Forstwirtschaft konzentriert. So blieb diese Region in ihrer Entwicklung hinter der des Landes immer mehr zurück. Eva Gyúró Konkoly

Next

/
Thumbnails
Contents