A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 25-26. Tanulmányok Szabadfalvi József tiszteletére. (1988)

NÉPRAJZI TANULMÁNYOK - VERES László: Magyar népi boros- és pálinkásüvegek

Veres L. , 1979. A Bükk hegység üveghutái. Miskolc 1983. Az üvegtörténeti kutatások helyzete Magyarországon. A miskolci Herman Ottó Mú­zeum Közleményei 21. 21-26. Miskolc 1984. Erkölcsi normatívák és tevékenységi típusok. Folklór és Etnográfia 15. Debrecen 1986. Az üveghuták felvevő piaca a XVIII-XIX. században. A miskolci Herman Ottó Mú­zeum Néprajzi Kiadványai XVIII. 129-133. Miskolc Wendt, R. 1977. Das Waldglas. Schwerian VOLKSTÜMLICHE WEIN- UND SCHNAPSFLASCHEN IN UNGARN (Auszug) Die neueren Forschungen zur Volkskunst in Ungarn beziehen in den Kreis ihrer Un­tersuchungen immer mehr auch jene Kunstgattungen ein, die der populären Kultur zu­gereiht werden können, und die vonder früheren Anschauung, von der analysierenden, stets den in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts herausgebildeten Begriff von der Volkskunst sich vor Augen haltenden Methode, ausgeschlossen wurden. Immer häufiger wird die gegenständliche Welt der Bauern und ihre Ausrüstungsgegenstände zum Thema der Untersuchungen in der modernen Forschung der Volkskunst. Diese Untersuchungsmethode läßt heute schon ganz außer Acht, ob die einzelnen Ge­genstßnde nun von Bauern, von Dorfhandwerkern oder aber in Manufakturen oder Fabriken hergestellt wurden. Mit der Verbreitung des Begriffes von der Volkskunst mö­gen wohl auch die Gebrauchsgegenstände aus Glas zu volkskünstlerischen Objekten ge­worden sein. In der vorliegenden Arbeit werden Wein- und Schnapsflaschen aus dem bäuerli­chen Gebrauch vorgestellt. In dem er die in den Museen des Landes auffindbaren Glas­gegenstände in zwei Gruppen einteilt, übernimmt der Verfasser neben ihrer histori­schen, funktionalen und gestaltlichen Analyse auch die Definition ihrer Eigenheiten betreffs der Verzierungen. Was ihre Funktion angeht, so können die volkstümlichen Wein- und Schnapsflaschen in Trink- und Lagerungsgefässe eingeteilt werden. Unter den Lagerungsgefässen gibt es Flaschen, Ballone, sog. pfeifende und Portionsflaschen (ung.: fütyülős bzw. porciós üveg) und Bouteillen. Die Benennung und Funktion sowie die Eigenheiten in Form und Verzierung der in elf Untergruppen eingeteilten und inner­halb der einzelnen Gruppen untersuchten Produkte ist sehr abweichend, wenn man die verschiedenen Landschaftseinheiten des Landes in Betracht zieht. Die Glashütten in den einzelnen Landesteilen hatten jede ihr Spezialprodukt, und in den Verzierungen war man auf Besonderheiten bedacht. In Siebenbürgen bedeuteten die mit bunten Bemalungen verzierten und beschrifte­ten Bouteillen, die Kannen vom Typ Porumbák (dt.: Vornbach) sowie die Flaschen aus Habán den Ausdruck gebietsmässiger Besonderheiten. In Oberungarn, im Zemplén­Gebirge waren die Krüge, Bouteillen und Kannen mit der sog. „duftigen" (ung. : habos) und „rauhen" (ung.: rücskös) Verzierung, in Parád (Bez. Heves) die aus buntem Glas gefertigten Trinkgläser, Kannen und geschliffenen Gläser sowie Kannen in den verschi­edensten Abmessungen typisch. Die in den Glashütten des Bakony-Gebirges herges­tellten Gläser mit Gravuren und Inschriften zählen zu den schönsten volkstümlichen Gläsern Ungarns in Südtransdanubien, in Zala und hauptsächlich in Baranya galten die eigenartig geformten Krüge zum Schnapstrinken, bzw. die für die Lagerung von Wein bestimmten Ballone als Spezialität. 645

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