A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 13-14. (1975)
BALASSA Iván: A filoxéra Tokaj-Hegyalján
334 der Phylloxera gegenüber, auf andere Böden wurden deshalb Sandschichten gelagert. 4. Mit relativem Erfolg wurde Kohlendisulfid angewendet. 5. Die richtige Methode fand man auch in Tokaj-Hegyalja: Aufpfropfung auf widerstandsfähige amerikanische Substanzen. Schon am Ende der 1880-er Jahre begann man die edlen und berühmten Tokajer Sorten auf amerikanische Unterlagen zu übertragen. Lange Zeit wurde bezweifelt, ob auf diese Weise Weine gezogen werden können, wie vor dem Befall durch die Phylloxera. 1895 wurden in Sátoraljaújhely von 50 Weinbauern auf amerikanische Methode gezüchtete Weine untersucht, eine grosses Komitee stellte deren gleichwertige Qualität fest. Der Neuanbau von Weinstöcken begann schon vereinzelt in der zweiten Hälfte der 80-er Jahre. Der Staat unterstützte diese Arbeit mit Steuererlass bzw. -Vergünstigung, später mit Anleihen. Besonders nach 1894 nahm diese Arbeit grossen Aufschwung in ganz Tokaj-Hegyalja. Schon 1908 hat man 7000 Katastraljoch mit amerikanischen Reben registriert, beinahe zwei Drittel des früheren Gebietes. Seine ehemalige Grösse aber hat das Weinanbaugebiet nie mehr erreicht. Im ganzen Land gewann der Weinbau auf immunen Sandgebieten an Bedeutung. In Tokaj-Hegyalja wurden die Weingärten auf den unteren Ausläufern der Berge angelegt, manchmal aber auch auf flachem Gebiet. Dominierende Sorten in den Weinbergen waren der Furmint und der Lindenblättrige. Abweichend von früheren Gepflogenheiten wurden diese Sorten schon in Reihen angebaut. Auch bei der Behandlung der Reben wurden neue Methoden eingeführt. Darüber hinaus stabilisierten sich die Weinsorten — Tischwein, Szamorodni, Aszu — und ihre Herstellung. Dies alles beweist, dass die Phylloxera ein wichtiges Moment im Weinbau von Tokaj-Hegyalja war. In den neu angelegten Weinbergen zeigen sich solche neuen Erscheinungen, deren Vervollkommung wir von Tag zu Tag verfolgen können. Iván Balassa