A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 13-14. (1975)
RÓZSA Miklós: Svájci cukrászok Miskolcon
266 Angaben über den Umsatz hat er auch wichtige Ereignisse im Leben der Stadt eingetragen. Seine Gäste assen Bisquits, Butterteigwaren, Linzer, Grillage, Makronen, Catalanibrot und Paganini. Die heutigen Torten mit Sahne und Creme waren damals noch unbekannt. Die Gäste bekamen auch verschiedene Liköre, kalten und heissen Punsch, Eis. Der Laden war nicht nur Verkaufsstlele, sondern auch Konditorei. Die ersten Konditoreien, in denen man auch sitzend konsumieren konnte, tauchten in Ungarn anfangs des XIX. Jahrhunderts auf. Früher hat der Zuckerbäcker die dazu nötigen Dienstleistungen (Geschirr, Besteck, Bedienung, Abwäsche) nicht geboten, derartige Einrichtungen und Gegenstände waren im Laden nicht vorhanden. Im Geschäft wurden nur die fertigen Waren verkauft. Die Umstellung auf dortigen Verzehr ging wahrscheinlich — nach einem Vergleich der Quellen — auf Anregungen der aus der Schweiz nach Ungarn übersiedelten Konditoren zurück. Silvestri versorgte mit seinen Waren auch Bälle, private Tanzabende, auch Konzerte. Die Bedienung war Aufgabe seiner Gehilfen. Wegen Beschaffung des Rohmaterials und auch in anderen geschäftlichen Angelegenheiten stand Silvestri in Verbindung mit Pest und mit den nordungarischen (heute slowakischen) Städten. Silvestri beschäftigte in seinem Geschäft weder Gehilfen, Lehrjungen noch Familienmitglieder. Trotzdem wurde er bei der Zusammenschreibung von Miskolcer Kaufleuten, Gewerbetreibenden und Honoratioren im Jahre 1856 als Silvester und Co. erwähnt. Wer sein Mitinhaber war, konnte nicht festgestellt werden. Das Haus, in dem das Geschäft war, wurde inzwischen Silvestri's Eigentum. Hier war auch seine Wohnung, in der er am 18. Januar 1869 starb. Das Haus erbte seine Frau. Das Geschäft hat zuerst die Witwe, später der in Casaccia am 2. Oktober 1824 geborene Rudolph Giovannini, der Bruder seiner ersten Frau, fortgeführt. Giovannini hat am 7. August 1859 in Miskolc Johanna Herke geheiratet. Im Falle Giovanninis spielen ähnliche Beweggründe eine Rolle wie bei den meisten Graubündener Zuckerbäckern : er kam nach Ungarn zu seinem Schwager, der hier Zuckerbäcker war, um entweder das Handwerk zu erlernen oder als Geselle zu arbeiten. Dann folgte die Heirat, Familiengründung, und er blieb hier. Nach Giovanninis Tod braucht seine Witwe fachmännischen Geschäftsführer. Jetzt trat wieder die Verwandtschaft aus Graubünden in den Vordergrund : Geschäftsführer wurde Oskar Prevosti, geboren am 23. Februar 1851, der Adoptivsohn Antons, des Bruders von Frau Silvestri, geb. Sara Prevosti. Oskar Prevosti arbeitete jahrelang bei seinem Verwandten Jakob Silvstri, nach mehreren Wanderjahren kehrte er nach Miskolc zurück, um hier das Geschäft des verstorbenen Giovanninis zu führen, dessen Eigentümer er später wurde. Zu Anfang des Jahres 1895 hat er es nämlich Albert Rábel übergeben, der am 8. April 1895 das Gewerberecht bekam und der Konditor des schweizerischen Geschäftes wurde. Sara Prevosti, Jakob Silvestris Witwe, starb am 27. Juni 1895 im Alter von 70 Jahren. Das Haus mit der Konditorei erbt Oskar Prevosti, der es am