A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 13-14. (1975)

JOÓ Tibor–ZSÓRY József: Tolcsva műemlékei

240 Standorte, die Grundrisse, Masswerke, Steinmetzarbeiten; man könnte neue Angaben bekommen über die Arbeit der oberungarischen Baumeister, über die Tätigkeit der Maurer- und Steinmetzzünfte. An den zwei Frühbarocken Schlössern von Tolcsva — das Rákóczi­Schloss von Királyudvar und das Desewffy-Schloss — kann man die architek­tonischen Einflüsse aus Oberungarn erkennen. Das Rákóczi-Schloss kann als Repräsentant frühbarocker Schlossarchitektur betrachtet werden. Der Grund­riss, die innere Raumfolge, die Masse usw. weisen viel Ähnlichkeit mit dem ehemaligen Thurzó-Schloss von Bethlenfalva, sowie mit den Schlössern von Fries und Kéked. Das Gebäude hat sich in seinen Ausmassen, in seiner Fassade und in der inneren Raumfolge im wesentlichen nicht geändert, seine gegenwärti­ge Funktion bietet Gelegenheit sowohl zu Schutz als auch zu Repräsentation. Die Bauzeit ist unbekannt, sie wird jedoch von den Verfassern auf die ersten Jahrzehnte des XVII. Jahrhunderts datiert. Der mittlere Teil des Dessewffy­Schlosses zeigt im Grundriss vollkommene Übereinstimmung mit dem Rákóczi­Schloss. Das Gebäude wurde mehrmals erweitert, umgebaut, die Fenster und die Aufgänge verändert, wodurch die Konstruktion und die Masse stark beeinträchtigt wurden. Das vermutliche Baujahr ist 1659. Bauherr (vielleicht die Familie Rákóczi, vielleicht Ferenc Bónis) und Baumeister sind ungewiss. Nach Meinung der Verfasser könnte es sich um einen Meister aus Kassa oder Eperjes handeln. Einige Jahrzehnte später wurde das sogenannte Szirmay- später Waldbott­Schloss gebaut, das nach seinen dominierenden Stilmerkmalen als ein klassizi­stisches Gebäude aus der Zeit um 1820 mit eklektischen Ergänzungen registriert wird. Das Schloss wurde in mehreren Perioden gebaut. Der älteste Teil stammt zweifellos aus dem Barock, die Ergänzungen und Erweiterungen sind gut erkennbar. Die ältesten Teile hat vielleicht András Szirmay bauen lassen, seine diesbezügliche Tätigkeit wird von den Verfassern mit zeitgenössischen Doku­menten belegt. Das 100 m lange Gebäude auf einem riesigen Grundstück ist heute eine Grundschule. Ausser den vier erstklassigen Baudenkmälern wurden in Tolcsva auch mehrere klassizistische Kurien gebaut, von denen zwei in den letzten Jahren abgerissen wurden. Tibor Joó—József Zsóry

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