A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 13-14. (1975)

JOÓ Tibor–ZSÓRY József: Tolcsva műemlékei

DIE KUNSTDENKMÄLER VON TOLCSVA (Auszug) Tolcsva ist einer der berühmtesten Weinorte des Hegyalja, die Stätte bedeutender Funde aus der Bronzezeit. Zur Erforschung seiner Geschichte stehen den Forschern schon seit dem XIII. Jahrhundert reiche Dokumente zur Verfügung. Die meisten beziehen sich auf die Familien Longeus und Uz, auf ihre Nachkommen und auf ihre Besitzverhältnisse. Diese Nachkommen haben 1398 die Grenzen ihrer Landgüter bestimmt. Die damals festgelegten drei Teile der Ortschaft entsprechen den drei Schlossbezirken aus dem XVII — XVIII. Jahrhundert, die auch heute noch bestehen. Schon diese Tatsache beweist, welche dominierende und entscheidende Rolle die Landgüter und -Zentren bei der Entwicklung unserer Siedlungen gespielt haben. Fast drei Jahrhunderte war der Einfluss der Familien Longeus und Uz ausschlaggebend in Tolcsva. Ab Anfang des 17. Jahrhunderts war die Wirtschafts- und Bautätig­keit der Familien Rákóczi und Bónis von Einfluss. Ihnen folgten vom Ende des XVII. bis Anfang des XIX. Jahrhunderts die Familien Szirmay, Dessewffy und Waldbott. András Szirmays Aufzeichnungen aus den Jahren 168Ö —1713 geben wertvolle Aufschlüsse über die Aufgaben des Weinbaus (Steindämme, Wassergruben, Entfernen von Steinhaufen, Weinbau, Saisonarbeiter aus anderen Gebieten des Landes), aber auch über die Vorbereitungen bedeutender Bauausführungen und über die Arbeit der in der Landwirtschaft beschäftigten Handwerker (Müller verrichteten Zimmermanns- und Steinmetzarbeiten, die Töpfer bauten Kachelöfen). Die stetige Entwicklung des Weingebietes seit dem XIII. Jahrhundert war der entscheidende Grund dafür, dass die bedeutenderen Siedlungen des Hegyalja — unter ihnen auch Tolcsva — schon im XV. Jahrhundert den Rang eines Marktflecken erhielten. Nach dem Verlust des Weingebietes von Szerém­ség, wurden höhere Anforderungen an den Weinbau im Hegyalja gestellt, und infolge der relativen Geschützheit erfolgte im XVII — XVIII. Jahrhundert eine neue Blütezeit. Im XIV. Jahrhundert wurden in jedem Dorf des Hegyalja grosse und als Kunstwerk bedeutende Kirchen gebaut, mehrere von ihnen sind wertvolle Andenken der gotischen Baukunst. So auch die römischkatholische Kirche von Tolcsva, die in der Barockzeit umgebaut wurde. Eine genauere und verg­leichende Untersuchung der gotischen Kirchen von Hegyalja würde zu interes­santen und wertvollen Schlussfolgerungen führen, z. B. über die Bauvorgänge, du

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