A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 11. (1972)
BODGÁL Ferenc: Istvánffy Gyula levelezése
GYULA ISTVÁNFFYS BRIEFWECHSEL (Auszug) Ein interessanter und an wertvollen Traditionen reicher Volksstamm sind die Paloczen in Nordungarn bzw. in der Südslowakei. Ein früher, fleissiger Forscher dieser eigenartigen Gruppe, die viel Archaisches bewahrte, war der in Miskolc gebürtige Etnograph Gyula Istvánffy (1863—1921). Er studierte in Miskolc, Eger und Nyírbátor und beendete seine Studien als Volksschuler in Budapest. Seine Lehrer auf dem Budapester Lehrerseminar erweckten in ihm die Liebe zur Etnographie, die ihm durch Kinderheitserlebnisse nahestand. In den Jahren 1887—1888 war er Hauslehrer in Párád, wo er die schönsten Werke der Paloczenvolksdichtung sammelte. Als Volksschullehrer in Liptószentmiklós veröffentlichte er 1890 sein Märchenbuch. E war Mitglied der Ungarischen Ethnographischen Gesellschaft und hat mehrere Studien in den Zeitschriften „Ethnographie", „Magyar Nyelvőr", „Turisták Lapja", „Néprajzi Értesítő" und in den Tageszeitungen veröffentlicht. Später wurde er Schuldirektor in Breznóbánya (1901—1908), danach Direktor der Mädchenbürgerschule in Miskolc (1908—1921). Seit Beginn seiner Laufbahn die Folklore-Schöpfungen der Paloczen, und schon 1888 versuchte er eine Sammlung der Paloczen-Volksdichtung zusammenzustellen. Drei Jahrzehnte leistote er bedeutende ethnographische Arbeit und führte einen ausgedehnten Briefwechsel mit seinen ehemaligen Lehrern und mit Redakteuren der Fachzeitschriften. Von seinen Briefen sind hur 60 erhalten. Zu Istvánffys 100. Geburtstag wurde das Manuskript „Sammlung der Paloczen-Volksdichtung" herausgegeben und sein Lebenswerk in würdigem Rahmen bearbeitet. Anlässlich der 50. Wiederkehr seines Todestages wurde 1971 mit einer wissenschaftlichen Sitzung und einer Ausstellung seiner gedacht. In der Familienbibiliothek wurden mehrere bisher unbekannte Briefe gefunden, von denen der Autor 15 veröffentlicht. Diese beziehen sich grösstenteils auf die Paloczen-Forschungen. Der Autor schildert Istvánffys Leben und versieht die Briefe mit entsprechenden Notizen. Ferenc Bodgál