A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 11. (1972)
DÖMÖTÖR Sándor: Angyal Bandi furulyája
BANDI ANGYALS FLÖTE (Auszug) In den ungarischen Volksüberlieferungen wird Bandi Angyal im allgemeinen als der erste berittene Betyár angenommen, allerdings machen die erhaltetenen Lieder wenig konkrete Angaben über seine Heldentaten. Der grosse ungarische Dichter János Arany lebte in seiner Kinderzeit noch gleichsam in den Taten der ersten grossen Betyárén, in seinem Alter — ein halbes Jahrhundert später — verschwimmen die in der Kinderzeit gehörten Texte und Melodien. Die natürlichen Vorgänge im Leben eines Menschen sind die Grundlage für die Folklore, das kann sehr gut in den Liedern über Bandi Angyal beobachtet werden. Die bisherigen Angaben über Bandi Angyals Leben bedürfen weiterer Ergänzungen. Zu diesem Zweck veröffentlicht der Autor im Rahmen der Studie Angaben über Bandi Angyals (alias Önody András) Ehe, und die Bittschrift, die Bandi Angyal am 20. April 1790 aus dem Gefängnis zu Kosice schrieb, in der er unter Berufung auf den Tod seiner Frau und seines Vaters um Gnade bittet. In der Studie wird auch auf die Erzählung von János Simon aus dem Jahre 1905 hingeweiesen, die er auf Grundlage von Verwandten erhaltener Mitteilungen verfasste. Weiterhin wird der Text eines von Bandi Angyal berichtenden Liedes aus einem Liederbuch in der Sarospataker Bibiliothek veröffentlicht, das wahrschenlich vor 1809 — vor der ältesten bis jetzt bekannten Variation — abgeschrieben wurde. Dieser Text enthält neue und unbekannte Momente über Bandi Angyal Leben und Flötenspiel. Das Interessante an diesem Beitrag ist sein Hinweis auf eine Flöte, die angeblich in das Miskolcer Museum kan und nach Familientradition in den ersten Jahren des XIX. Jahrhunderts Eigentum des Betyár war. Sándor Dömötör