A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 11. (1972)
DÉTSHY Mihály: Adalékok a sárospataki újkeresztények (habánok) történetéhez
BEITRÄGE ZUR GESCHICHTE DER ANABAPTISTEN IN SÁROSPATAK Die fast vier Jahrzehnte (1645—1685) umfassende Geschichte der Anabaptistengemeinde von Sárospatak hat bereits vor einigen Jahren János Román in seiner Monographie bearbeitet. Diese wird in Vielen Einzelheiten durch die jetzt veröffentlichten Beiträge, die grösstenteils aus, dem Archiv der Familie Rákóczi entnommenen Briefstellen schöpfen, ergänzt. Georg Rákóczi I., der spätere Fürst von Siebenbürgen, hatte schon in den 1620-er Jahren die in Nordwest-Ungarn nahe der mährischen Grenze angesiedelten Anabaptistengemeinden und ihre viel gerühmten Handwerksmeister durch ihre Produkte kennengelernt. Nach 1630 waren die in Alvinc in Siebenbürgen durch Gábor Bethlen angesiedelten Anabaptisten zu Untertaten des neuerwählten Fürsten Rákóczi geworden, und dieser bediente sich ihrer Meisterschaft nicht nur in seinem Fürstentum, sondern auch bei Arbeiten auf seinen Erbgütern in Nordost-Ungarn. So erfahren wir aus seiner Korrespondenz mit seinem Präfekten in Sárospatak, dass bei seinem dortigen Schloss besonders verschiedene Arten von Mühlen durch anabaptistische Zimmerleute aus Alvinc errichtet wurden. Auch die Erzeugnisse der Meister dieser Gemeinde, wie Seile, Töpferware usw. wurden nach Sárospatak gebracht, wo übrigens auch ein anabaptistischer Heilbarbier wiederholt den Präfekten behandelte. 1643 begannen die ersten Verhandlungen mit einer der Anabaptistengemeinden an der mährischen Grenze um die Übersiedlung einer Gruppe von Handwerkern und ihrer Familien nach Sárospatak vorzubereiten. Die Verhandlungen blieben zunächst erfolglos. Erst anlässlich seines Feldzuges in Mähren im Jahre 1645 kam Rákóczi mit der Gemeinde von Sobotischt überein, das ungefährt 50 Familien binnen kurzer Frist nach Sárospatak übersiedelten. 1647 wurde das endgültige Abkommen verfasst, das die Vorrechte und die Pflichten der Gemeinde enthielt. Sie erhielten in der nördlichen Vorstadt von Sárospatak fünf Grundstücke, auf welchen sie nach Beseitigung der früheren Bauten ihr Gemeinschaftsgebäude errichteten. Unter den Angehörigen der Gemeinde fanden sich 13 Meister 12 verschiedener Gewerbe mit ihren Gesellen. Ausser diesen gab es auch Fachleute für Schafzucht, Wollscherer, Bierbrauer und Gärtner, ferner Heilbarbiere, Maier und Maierinnen. Auf Grund ihres Abkommens mussten die Anabaptisten alle Erzeugnisse und Arbeiten, die für das Schloss und das Herrschaftsgut erforderlich waren, für halben Preis herstellen bzw. verrichten.