A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 8. (1969)
KEMENCZEI Tibor: Újabb bronzleletek Borsod megyéből
42 KEMENCZEI TIBOR fund von Tállya ist ein Beweis dafür, daß der zeitliche Abstand zwischen dem Erlöschen des Metallgewerbes der Pilinykultur und dem Zeitpunkt, da der Depotfund vergraben wurde, nicht allzu groß sein dürfte. Somit wäre es denkbar, daß die Funde um die Mitte der Hallstatt A Periode vergraben wurden. In jener Zeit pflegte man die veralteten Bronzegegenstände zu sammeln und sie wieder einzuschmelzen, weil bei der neuen Volksgruppe — den Trägern der Gávakultur, die das Volk der Pilinykultur besiegt hatten — andere Formen gebräuchlich waren. Daß der Bronzefund von Tállya dem Denkmalgut der Gávakultur angehört, ist neben dem Gesagten auch durch die Form des Gefäßes, in dem sich die Bronzegegenstände befanden, eindeutig bewiesen (Abb. 3). In den Fundstellen der Pilinykultur war bis jetzt kein einziges Gefäß dieser Art gefunden worden; eine Ähnlichkeit mit den Gefäßformen der Gávakultur ist aber augenfällig. In den 1950er Jahren wurde ein Bronzefund aus der Umgegend von Mezőkövesd durch Vermittlung des dortigen Gymnasiums in das Dorfmuseum von Mezőkövesd eingeliefert (Taf. XV — XVIII). Die Fundumstände konnten nicht mehr ermittelt werden. Die Gegenstände bedeckte mit Ausnahme der Lanzenspitze auf Taf. XVII, Nr. 4 und einer zweiten Lanzenspitze und eines Dolches (Taf. XVIII, 5—6) ein ganz gleichförmiger dunkelgrüner Edelrost. Die Patina der beiden Lanzenspitzen und des Dolches war heller und wich von dem Edelrost der anderen Gegenstände stark ab. Trotzdem sind wir der Meinung — da doch diese Gegenstande auf einmal in das Museum eingeliefert worden waren —, daß es sich um einen Zusammenfund handeln dürfte. Die Funde von Mezőkövesd sind aber nicht nur für eine einzige Epoche charakteristisch. Neben der Tüllenbeilform, die in der Hallstat Ai Periode häufig war (Taf. XV, 5) erschienen Tüllenbeile aus der Hallstatt A 2 Periode (Taf. XV, 1—3, 6), aber auch Tüllenbeile, die in der Hallstatt B| Periode gebräuchlich waren. Die ältere Sichelform (Taf. XVII, 2—3) ist für die Hallstatt A Periode, die jüngere Form (Taf. XVI, 1—2, Taf. XVII, 1) für die Hallstatt В Periode bezeichnend. Parallelen des aus zwei Spiralscheiben bestehenden Anhängers (Taf. XVI, 3) sind uns aus den nordungarischen Depotfunden, die auf den Beginn der Hallstatt A Periode gesetzt werden können, bekannt. Dolche mit bogenförmiger Schneide (Taf. XVI, 5) kamen in den Funden aus der Reinecke BD und der Hallstatt A Periode in der östlichen Hälfte des Karpatenbeckens vor. Beile mit konkav eingezogener Tüllenmündung (Taf. XV, 4), Sicheln mit Knopf endung (Taf. XV, 7), Lanzenspitzen mit bogenförmiger Schneide (Taf. XVI ,4, Taf. XVIII 5) gehörten von der Reinecke BD Periode bis zum Beginn der Hallstatt В Periode im Karpatenbecken zu den häufig gebrauchten Bronzegegenständen. Im Karpatenbecken hatten sich nur wenig Analogien der schmalen Lanzenspitze gefunden (Taf. XVII, 4). Die uns bekannten Exemplare stammen aus Depotfunden, die in der Umgegend von Bonyhád (aus der ersten Hälfte der Hallstatt A Periode) und im serbischen Alun (Hallstatt В Periode) zutage gekommen waren. Die reichornamentierten Armringe mit halbkreisförmigem Querschnitt