A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 8. (1969)

BODGÁL Ferenc: Uradalmi és gépészkovácsok Borsodban

HERRSCHAFTLICHE UND MASCHINENSCHMIEDE IM BEZIRK BORSOD Nachdem die Fronbauernschaft ihre Freiheit erlangt hatte, begann eine beschleunigte Entwicklung der Landwirtschaft in Ungarn. Obwohl zahlreiche Züge des Feudalismus erhalten blieben, kam es dennoch zu einer allmählichen Modernisierung der Landwirtschaft. Gleichzeitig mit der Verbreitung der land­wirtschaftlichen Maschinen, vorwiegend nach den 1860er Jahren, stieg die Nach­frage nach maschinenkundigen Fachleuten. Die Bediener der in immer größerer Zahl in Arbeit gestellter Dresch-, Ernte- und Sämaschinen, die sich auch auf die nötigen Reparaturen verstanden, waren anfangs gewesene wandernde Schmiedegesellen oder die Schmiedemeister, die bereits im Dienste eines Guts­herren standen. Sie waren bestrebt, die neuen Maschinen kennenzulernen, die gegebenfalls entstandenen Schäden zu reparieren, die Maschinen den örtlichen Gegebenheiten gemäß möglichst gut zu nützen, ja sie sogar zu modernisieren. Verfasser der Studie untersuchte mit Hilfe archivalischer Quellen (z. B. Grundbesitzkonskriptionen aus dem vergangenen Jahrhundert) und auf grund landwirtschaftlicher Statistiken und der einschlägigen Daten des Landes die Enstehung und Herausbildung des Schmiede- und Maschinenschmiedehandwerks im Komitat Borsod. Es konnte ermittelt werden, daß es auf den größeren Herr­schaftsgütern bereits seit den 1850 er Jahren Dreschmaschinen gab, und daß sich in größeren Städten — so auch in Miskolc — schon in den 1860er Jahren Fachkundige mit der Reparatur landwirtschaftlicher Maschinen beschäftigten. In den 1860er Jahren erschienen bereits Unternehmer — Dreschmaschinenbesit­zer — die das Getreide der wohlhabenden Bauernschaft für einen bestimmten Getreideanteil droschen. Seit dem letzten Drittel des neunzehnten Jahrhunderts verbreitete sich die Verwendung landwirtschaftlicher Maschinen auch bei der Bauernschaft. Von dieser Zeit an dingten nicht nur die Großgrundbesitzer Schmiedemeister, sondern auch die mittleren Grundbesitzer hielten einen Schmi­ed, dessen Aufgabe es war, die gebräuchlichen landwirtschaftlichen Maschinen zu bedienen, zu betreuen und die auftretenden Schäden und Fehler zu reparie­ren. Die herrschaftlichen Schmiede wurden — wie die landwirtschaftlichen Ar­beiter — für ein Jahr verpflichtet, und erhielten ihren Lohn in Naturalien und Margeid, doch war ihr Lebensstandard beträchtlich höher als der der Landar­beiter. Seit dem Beginn unseres Jahrhunderts haben wir bereits Angaben über ihre Lebensweise. Da die Behandlung der Dampfdreschmaschinen bestimmte Fachkenntnisse erforderte, erschienen seit den 1860er Jahren auch Fachbücher für Schmiede und Schlosser, später wurden in größeren Städten auch Fachlehrkurse abgehalten. Die meisten Schmiede strebten danach, Dreschmaschinenbesitzer zu werden.

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