A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 7. (1968)

K. VÉGH Katalin: Avarkori leletek a miskolci múzeumban

63 K- VÉGH KATALIN Unsere Riemenzungen haben eine einzige Analogie, deren Fundort uns nicht bekannt ist [74]. Sie ist oberflächlicher gearbeitet und ist dem Stück von Tard ähnlicher. Bei der Bekanntmachung dieser Riemenzunge bemerkte N. Fet­tich, daß eine derartige Komposition und Darstellungsweise des Tierkampfes sel­ten ist er ist der Ansicht, daß es sich — verglichen mit den herkömmlichen Stüc­ken — um eine einmalige freie Komposition handeln müsse, für die es in der Regel kein gleiches Duplikat gibt [75]. Die zwischen den Riemenzungen von Nyékládháza und Tard bestehenden kleinen Unterschiede bezeugen, daß sie nicht aus der gleichen Gußform stam­men, daß ein jedes Stück — und auch das dritte — seine eigene Gußform gehabt haben müßte. Die auffallende Ähnlichkeit beweist, daß bei der Anfertigung der neuen Gußform die bereits fertige Riemenzunge nachgebildet worden war. Die präzise Darstellungsweise der Riemenzunge von Nyékládháza läßt vermuten,, daß dieses Stück das früheste Exemplar gewesen sein mochte, das dann als Mo­dell für die Riemenzunge von Tard, letztere aber für das dritte Stück unbe­kannter Herkunft gedient hatte. N. Fettich hatte bereits festgestellt, daß die scheinbar gleichen Riemenzungen mit der gleichen Tierkampfszene nicht aus ein und derselben Grußform stammen, daß für ein jedes Stück eine eigene Gußform angefertigt worden war. Doch hielt man sich bei der Anfertigung der positiven Form an die gleiche Darstellung [76]. Ähnliche Gürtelbeschläge waren auch in Nővé Zámky und Dvory nad Zitavou zum Vorschein gekommen [77]. Die drei in Nővé Zámky und gefundenen großen Riemenzungen [78] mit der Tierkampf szene stimmen hinsichtlich der Form, der Darstellungsweise des Motivs und des Rankenornaments auf der Rückseite der Beschläge mit den oben besprochenen Stücken überein. Der hervorstechendste Unterschied ist wohl, daß der Klemmteil der Riemenzungen auf der rankenverzierten Seite unverziert ist, und das liegende Tier auf deranderen Seite der Riemenzunge nur schematisch dar­gestellt ist. Aber auch durch die Art der Ausführung und der weniger exakten Zeichnung der Tiergestalten unterscheiden sie sich von unseren Riemenzungen. Das ist wiederum ein Beweis dafür, daß auch die Gür­telbeschläge von Nővé Zámky eine andere Gußform gehabt hatten. Z. Cilinska ist der Meinung, daß die drei Gürtelbeschläge mit der gleichen Gußform her­gestellt wurden. Eine Analogie fand sich im Gräberfeld von Dvory nad Zitavou, das 10 km weit von Nővé Zámky liegt. Z. Cilinska behauptet aber, daß sich dieses Stück von den Riemenzungen von Nővé Zámky gewissermaßen untersche­idet, so daß sie nicht aus derselben Gußform gegossen wurden. Sie hält diese vier Riemenzungen und unser Exemplar unbekannten Fundortes für Arbeiten ein und derselben Werkstatt [79]. Die Gürtelbeschläge mit Tierkampfdarstellung von Nyékládháza, Tard, Nő­vé Zámky und von Dvory nad Zitavou gehören sowohl geographisch als auch durch die bestehenden Unterschiede zwei verschiedenen Gruppen an: der ersten Gruppe können die Funde von Nyékládháza, Tard und das Exemplar unbekann­ten Fundortes zugeteilt werden, der zweiten Gruppe die slowakischen Gürtel­beschläge. Die Aufteilung der Funde auf zwei Gruppen läßt auch zwei Werks­tätten vermuten.

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