A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 7. (1968)
K. VÉGH Katalin: Avarkori leletek a miskolci múzeumban
AVARKORI LELETEK A MISKOLCI MÚZEUMBAN Die Darstellung eines sich auf seine Beute stürzenden Raubtiers in der Art und Auffassung, wie der Angriff des Greifen auf den Hirsch auf den behandelten Riemenzungen abgebildet ist, ist uns aus Zilah (Rumänien) bekannt [80]. De Verwandtschaft kommt aber nur durch die Themenwahl zum Ausdruck, denn die Form der Riemenzunge und die Darstellungsweise des Tierkampfes sind ganz andersartig. Dieser Gürtelbeschlag vertritt eine andere Variante der Tierkampfdarstellung und ist das Produkt einer anderen Werkstatt. Zwei von den drei in Nővé Zámky gefundenen Riemenzungen mit Tierkampfdarstellung waren — ähnlich wie es beim Fund von Nyékládháza der Fall war — zusammen mit viereckigen, greifenverzierten Gürtelanhängern zutagegekommen [81]. Z. Cilinska hält diesen Gürtelgarniturtyp zu dem auch noch kleinere, aus Blech gepreßte Riemenzungen mit Tierdarstellungen, eckige Gürtelschnallen aus Blech und kleinere eckige Gürtelbeschläge gehörten, für den ältesten gegossenen Typ [83]. Dieser Typengruppe kann auch die Gürtelgarnitur von Nyékládháza zugeteilt werden. Die Gräber mit dem Greifenmotiv-verzierten Gürtelschmuck von Nővé Zámky sind auf das Ende des 7. Jahrhunderts datierbar [84], somit gehören auch das Grab von Nyékládháza und die Riemenzungen mit Tierkampf- und Tierdarstellungen von Tard in diese Epoche. Hier sei erwähnt, daß das 1966 freigelegte Grab mit dem Greifen-RankenMotiv von Nyékládháza zu jenem awarischen Gräberfeld gehört, dessen 68 Gräber noch in den Jahren 1923—1930 zum Vorschein gekommen waren und deren Funde wir unlängst veröffentlicht hatten [85]. Das damals zutage geförderte Denkmalgut gehört zu der spätawarischen Gruppe der Blech- und Gußbeschläge mit dem Rankenmuster. Die jetzt zutegegekommene Gürtelgarnitur mit dem Greifen-Rankenmotiv bezeugt das hiesige Dasein einer Volksgruppe mit dem Greifen-Abzeichen, die aber auch räumlich abgesondert von den vorhin genannten war. Ein Überblick des veröffentlichten awarischen Denkmalgutes führt zu der Erkenntnis, daß die im Komitat Borsod-Abaúj-Zemplén geborgenen Awarenfunde aus der Spätawarenzeit stammen. Die wenigen frühawarenzeitlichen Funde, die sich auf dem Gebiet unseres Komitats fanden, können keinesfalls die frühawarenzeitliche Besetzung dieses Gebietes bezeugen [86]. Wir vermuten, daß sich die Awaren hier erst in der Spätawarenzeit, von der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts an niederließen. Katalin К. Végh