A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 7. (1968)

K. VÉGH Katalin: Avarkori leletek a miskolci múzeumban

A WARENZEITLICHE FUNDE IM MUSEUM VON MISKOLC (AUSZUG) Die Bekkanntmaehung der awarenzeitlichen Funde des Komitats Borsod­Abaúj-Zemplén begann mit der Publikation der Awarengräber von Sajószent­péter [2] und von Nyékládháza [3]. In dieser Arbeit machen wir die anderen awarenzeitlichen Funde des Miskolcer Herman Ottó Museums bekannt. Das awarenzeitliche Denkmalgut, das in unserem Komitat gefunden wurde, kann auf die Spätawarenzeit datiert werden. Die wenigen, bezeichnend früha­warischen Funde stammen aus den Gräbern von Ároktő-Pélypuszta (Tai I, 12, Taf. IV, 2), in denen sich auch spätawarische Beigaben gefunden hatten. In Ároktő-Pélypuszta und in Sály-Vízoldal fanden bereits in den 1930er Jahren Ausgrabungen statt. Von den 14. Gräbern, die wir 1966 in Sály-Vízoldal freilegten (Abb. 4), waren drei Gräber (Nr. 1, 10, 13) an einem Ende breiter. Sechs Gräber (Nr. 1, 2, 3, 4, 6, 7) hatten ein schräges Ende. Sie waren N-S orien­tiert, die Skelette lagen mit dem Kopf nach Norden; nur Grab 1 bildete eine Ausnahme mit seinem nach Süden ausgerichteten Kopfende. Bei den Gräbern 9 und 13 fanden wir in der Erde oberhalb des Skelettes (in Grab 9 auch unterhalb des Skeletts) Holzkohlenreste und einige kleine Tierknochen mit Brandspuren. Grab 10 enthielt eine Doppelbestattung: die Skelette einer jungen Frau und eines Kleinkindes (Abb. 6). In einem Kindergrab (Nr. 6) lag das Eisenmesser — mit der Spitze gegen den Schädel gerichtet — in der Beckengegend, in einem Säuglingsgrab (Nr. 10) lag es beim Kopf, mit der Schneide nach aufwärts, der Spitze dem Schädel zuge­wandt. Offenbar sollte das Messer die toten Kinder vor dem bösen Geist schüt­zen. Daß dem Kind in Grab 9 nur eine Bogenplatte mitgegeben worden war, mag durch die Glaubensvorstellungen begründet gewesen sein. Eireste fanden wir im Grab eines Knaben (Nr. 9). Tierknochen gab es in den Gräbern 1, 9, 10, 12, 13 in jedem Fall am Fußende des Skelettes. Die Mehrheit der hier bekanntgemachten Funde gehört zu jenem spätawa­renzeitlichen Denkmalgut, das am häufigsten vorkommt. Hervorzuheben wären die Gürtelbeschläge mit der Greifen-Rankenverzierung von Nyéklád­háza und Tard (Taf. VII — VIII, XVI). Die beiden großen Riemenzungen mit der Darstellung eines Tierkampfes (Taf. VII, 1, Taf. XVI, 1) sind einander sehr ähn­lich: 1) sie sind gleichförmig; 2) auf beiden ist die gleiche Tierkampf szene dar­gestellt; 3) auf der Rückseite tragen beide die gleiche Rankenverzierung, auch der Klemmteil ist ähnlich. Unterschiede: 1) Die Riemenzunge von Nyékládháza ist etwas schmäler und kürzer und hat an der Spitze einen kleinen Knoten; 2) auf diesem Exemplar ist unter dem Hirsch ein Hase zu sehen, auf dem Fund von Tard ist der Hase nicht klar zu entnehmen; 3) auf der Riemenzunge von Nyékládháza ist die Zeichnung der Tiere detaillierter und genauer; 4) kleine Abweichungen sind auch bei den Maßen der Tierkörper und bei der Rankenver­zierung auf der Rückseite erkennbar. 5*

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