A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 7. (1968)

BODGÁL Ferenc: A kovácsmesterség kutatása

DIE ERFORSCHUNG DES SCHMIEDEHANDWERKS Das Schmiedehandwerk gehört zu den ältesten Handwerken der Mensch­heit. In Ungarn blickt die Eisenverarbeitung auf eine 2500 jährige Vergangenheit zurück. Die Eisenschmiedekunst der landnehmendenUngarn wurde von Archäo­logen und Historikern erforscht. Während des Kapitalismus beschäftigten sich bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges technische Fachleute und Historiker mit der Erforschung dieser Frage. In den fünfziger Jahren kam man wieder auf dieses historische Thema zurück. Mit der Erforschung der volklichen Schmiedekunst — dem Schmiedehand­werk — beschäftigte sich kaum jemand: Es fanden sich nur einige verstreute Angaben. Auch in den Nachbarländern begann man sich erst vor 15—20 Jahren mit dieser Frage zu befassen. Besondere Beachtung verdient die Arbeit der österreichischen und polnischen Forschung auf diesem Gebiet. Die Studien des estländischen Forschers Juri lassen bereits an eine Monographie denken. Verfasser, der sich etwa seit anderthalb Jahrzehnten mit diesem Thema beschäftigt, hat bereits mehrere Studien in dieser Frage veröffentlicht. Er bringt in seinen Arbeiten einen Überblick über den gegenwärtigen Stand der europä­ischen Forschung und macht das verwendbare Quellenmaterial bekannt. An ers­ter Stelle steht die volkliche Übung des Schmiedehandwerks und das Denkmal­gut. Doch dürfen dabei die verschiedenartigen schriftlichen Dokumente (Zunft­briefe, Limitationen, Werkstättentagebücher, uam.) aber auch die in den Museen auffindbaren archäologischen und volkskundlichen Denkmäler, das handwerk­liche Werkgerät und die Erzeugnisse der Schmiede nicht unbeachtet bleiben. Unerläßlich ist auch das gewerbegeschichtliche Quellenmaterial. Schon im Feudalismus zeichnen sich die verschiedenen sozialen Typen des Handwerks ab, ein Umstand, der bisher von der Forschung nur am Rande erwähnt worden war. In den Dörfern gab es die von der Dorfgemeinschaft ge­dingten „Gemeindeschmiede"; eine besondere soziale Klasse bildten die herr­schaftlichen Schmiede. Zigeuner arbeiteten aisherrschaftliche oder als Gemein­deschmiede, bzw. als wandernde Kesselflicker, fertigten Bohrgeräte an oder wa­ren als Glöckchengießer tätig. Der Begriff eines selbständig arbeitenden Schmiedes und seine soziale Lage änderte sich im Laufe der Zeiten. Als in den sechziger Jahren des 19. Jahrhun­derts die Motorisierung der Landwirtschaft begann, bildete sich ein neuer sozi­aler Typus der Schmiede heraus: die Gruppe der Maschinenschmiede. Während sich die sozialen Typen des Schmiedehandwerks gewandelt hatten,, blieben die technologischen Verfahren bis auf den heutig en Tag sozusagen gleich.

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