A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 5. (1965)

KOMÁROMY József: Herman Ottó levelei a miskolci múzeumban

130 KEMENCZEI TIBOR bronzezeit (R BB 2 ) auch auf Nordungarn und auf die südöstlichen Teile der Slowakei (Vyskovce, Bárca) erstreckte. 322 Eine neue Welle des Hügelgräbervolkes, das Ober­ungarn eroberte und die Pilinyer Kultur ausgestaltete, aber auch die Wanderung südlicher Volksgruppen — Vattina Gruppen 323 — bereiteten dem Metallgewerbe des Kosziderkreises ein Ende. Es entstand ein selbständiges Metallgewerbe mit zwei Gewerbezentren, u. zw. in den Tälern des Hernád und der Zagy va, den beiden Grup­pen entsprechend, die die Pilinyer Kultur bildeten. Das Gewerbe der nach dem Fundort Zagyvapálfalva genannten Gruppe, die das Kupfer des Mátragebirges ver­hüttete, war bedeutungsvoller. Hier wurden in der zweiten Periode der Spätbronze­zeit (R BC) die bezeichnenden Formen der Rimaszombat-Hortfundgruppen heraus­gebildet, die sich dann gegen Ende der Spätbronzezeit 2 (Beginn der R BD) über ganz Nordungarn und die Südostslowakei verbreiteten. Ihre Verbreitung aus dem Zagyvatal ostwärts bis zur Theiß war mit kleineren Volksbewegungen verbunden. Um diese Zeit hörte mit dem Bestehen der Bárcagruppe naturgemäß auch ihr Bron­zegewerbe, das dem Metallgewerbe der Koszidergruppe verwandt war, auf. Die Chronologie der Entwicklung des Bronzegewerbes vom Rimaszombattyp läßt sich an den Bronzegegenständen fremden Ursprungs, die in den Fundgruppen der Pilinyer Kultur erscheinen — bzw. aufgrund des Vorkommens von Pilinyer Typen in anderen Gegenden — gut verfolgen. Die ersten Bronzeformen des in Entwicklung begriffenen Metallgewerbes vom Rimaszombattyp waren wahrscheinlich das Erbe der jüngeren Hügelgräber­kultur, oder wurden von der Koszidergruppe übernommen. Ein großer Teil dieser Bronzegegenstände wurde umgestaltet wie die Handschutzspiralen des Salgótarján­typs, die Armspiralen, die großen Scheibenkopfnadeln mit Öse, die aus einem Doppel­draht geflochtenen Ringe, die kleinen durchlochten Bronzestäbchen, ein Teil der Knopfsicheln, die hufeisenförmigen, in der Mitte durchbohrten Anhänger, die kegel­förmigen Bronzeblechanhänger, die Noppenringe, die Spiralscheibenringe, die Fin­gerspiralen. In der ersten Phase der Pilinyer Kultur entstanden wahrscheinlich folgende Formen: der hohle Armring, die großen Bronzephaleren, die doppelarmigen Äxte, die Absatzbeile mit gerader Rast, und wahrscheinlich auch das Diadem. Um diese Zeit schienen die Beziehungen der Pilinyer Kultur zu der jüngeren Hügelgräber­kultur am intensivsten gewesen zu sein. Dies bestätigen die Rasiermessern die im Gräberfeld von Zagyvapálfalva gefunden wurden, die böhmische Scheibenkopfnadel, das Schwert mit dem achteckigen Griff im Hortfund von Forró, der Hasring mit der Tannenzweigverzierung, ferner das Auftreten der doppelarmigen Äxte in Böhmen. In diesem Zeitraum kamen vermutlich die Griffzungenschwerter vom Sprockhoff I/a und I/b Typ in dem Pilinyer Raum. Die ersten Bronzetypen nördlicher Prägung vermittelte wahrscheinlich die jüngere Hügelgräberkultur, die doch an der Ausgestaltung der Pilinyer Kultur sozusagen mitbeteiligt war (Flanschenkopfnadel, die typisch ostdeutsche Nadel, hufeisenförmiger Anhänger, Trichteranhänger). Die Absatzbeile mit gerader Rast entwickelten sich auf einen unmittelbar wirksamen nördlichen Einfluß ; in der Folge erschienen dann die verschiedenen Halsringtypen, die spindelförmige Nadel, die gerippten Metallknöpfe in der Pilinyer Kultur. Diese Verkettungen bestanden schon im ersten Abschnitt der Pilinyer Kultur und sind durch das Auftreten der doppelar­migen Axt in nördlichen Gegenden, aber auch durch die bereits entwickelten Pili­nyer Absatzbeile mit gerader Rast bezeugt.

Next

/
Thumbnails
Contents