A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 3. (1963)
KALMÁR János: A keréklakatos puskáról
68 KALMÁR JÁNOS sen den Zeitpunkt des Erscheinens der Radschlossgewehre in einem ganz anderen Licht erscheinen. Aus einer Angabe des Jahres 1501 erfahren wir, dass der Gouverneur des Erzbistums von Eger einem Boten, der nach Miskolc gesandt wurde, um für den Erzbischof ein Schiessgewehr zu beschaffen, 12 Denar Reisepesen ausbezahlen Hess. Das Handfeuergewehr kostete 4 Gulden. Dass das erwähnte Gewehr in Miskolc angefertigt wurde, wird durch eine andere Angabe bekräftigt, laut der für die Herstellung einer Gussform für die Gewehrkugeln 20 Denare ausbezahlt wurden. Dies bezeugt, dass man sich um 1501 in Miskolc oder in den Eisenhütten der Umgegend mit der Anfertigung von neuartigen Handfeuerwaffen beschäftigte. Im gleichen Jahre wurden Tamás Király für ein Handfeuergewehr 4 Gulden ausbezahlt, das durch den Notar Rusina der Erzbischof nach Ferrara nachgeschickt wurde. Es ist anzunehmen, dass es sich keinesfalls um ein veraltetes Luntengewehr handelte, vielmehr um eine Schusswaffe neuen Systems, somit kann es sich nur um ein Radschlossgewehr gehandelt haben. Dies ist umso bemerkenswerter, da doch Ferrara um diese Zeit eine weit und breit berühmte Artillerie besass. __, Dass die Herstellung der neuartigen Handfeuerwaffen mit grossen Aufwand betrieben wurde, ersehen wir aus einer anderen Angabe des Jahres 1503, als nämlich der Gouverneur für die Handfeuerwaffen der Burg 10 Stück Räder für 2 Gulden anfertigen liess. Vermutlich handelt es sich um Räder (rota), die für das Radschlossgewehr notwendig waren. Verfasser bringt die Abbildungen von drei Gewehren aus der Sammlung des Museums. Auf der ersten Abbildung sind die Räder noch ganz klein, und auch die Konstruktion ist noch ganz primitiv. Auf Abbildung 2 sind zwei solche Radkonstruktionen dargestellt, bei denen auch das Glied der Kette, das sich auf die Achse des Rades wickelt, gut sichtbar ist. Die dritte Abbildung zeigt ein Handfeuergewehr mit einem Rad kleinen Formats, das anlässlich der Ausgrabung der Burg Fülek zutage gekommen war. JÁNOS KALMÁR