A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 3. (1963)
BÓNA István: Tiszakeszi későbronzkori leletek
34 BONA ISTVÁN Den Ursprung der Form, der Verzierung und Technik unserer Dolehtypen entdeckten wir grösstenteils im Denkmalbestand der im Mittelpunkt einer grossen Umwälzung stehenden Steppenvölker. Es handelt sich hier um Elemente, die bis dahin im Karpatenbecken unbekannt waren. Die wichtigeren Kennzeichen sind die folgenden: 1. Die Waffen der östlichen Steppenvölker sind immer kurze Stichwaffen, das heisst Dolche. 2. Griff und Klinge sind immer in einem Stück gegossen. 3. Die Klinge wird in den meisten Fällen durch eine stark hervortretende Rippe entzwei geteilt. 52 4. Häufig schliesst sich der Griff der Klinge mittels einer halbkreisförmigen Rippe an. 53 5. Der Treffpunkt der Klingenrippe mit dem Griff erfolgt nicht selten entweder in Form eines „Y" oder einer dreieckigen Rippe. 54 6. Der Griff endet zuweilen in einem halbkugeligen oder in einem flachen, knöpf artigen Knauf. 55 7. Der Vollgriff der Dolche wird desöfteren in der Mitte mit einem Loch versehen. 36 8. Der verlängerte Schaft ist längs der kräftigen Rippen durchbrochen. 57 9. Nicht selten verzieren auch gegliederte Ringe oder Wülste den Dolchgriff. 58 Wenn wir nach dem Ursprung der oben erörterten östlichen Grundelemente forschen, müssen wir feststellen, dass wir dieselben in dem Metallgewerbe im Raum von dem Karpathen bis zum Kaukasus, und in den sich vom Kaukasus bis nach Inneraisen ziehenden Steppen, und nur dort ausnahmslos vorfinden, und zwar in der zweiten Hälfte des 2. Jahrtausendes. Die aus den Steppen stammenden, in die östlichen Gegenden des mittleren Donaubeckens gelangten Dolche gehören verschiedenen Typen an. Die Haupttypen sind die unmittelbaren Vorläufer der Abart von Tiszakeszi, Piliny und Tamásfalva. Die übrigen östlichen Detailelemente vermischen sich bei den anderen Typen sehr verschiedentlich. Der älteste der östlichen Dolche ist der Typ von Pécska, (Abb. 8). Kennzeichnend für den östlichen Typ ist auch das Stück von Huszt mit dem durchbohrten Vollgriff, (Taf. VI/1 und Abb. 9). Für ausgesprochen östliche Typen sind noch folgende Bronzewaffen zu erachten: der Dolch von Gödöllő (Abb. 3, 1), von Kacs und der aus dem siebenbürgischen Hídalmás (Abb. 6). Es ist von grosser Bedeutsamkeit, dass wir genaue Paralellen der Pilinyer Miniaturdolche aus dem Kaukasus kennen (Taf. VI/2, 7). Die bereits erörterten lokalen Abarten sind eine Verschmelzung mit den oben besprochenen östlichen Typen. Der Typ von Tamásfalva z. B. zeigt auf der Pécska kennzeichnenden Grundform Huszter Eigenheiten. Bei dem Typus von Tiszakeszi weist die Grundform der Dolche auf die Pilinyer Typen hin, während die Griffe örtlichen Charakter haben. Der fächerförmige Griff des Dolches von Berkesz gilt als eine Nachbildung östlicher Prototypen. In unserer Studie erörterten wir die durch östliche Völkerbewegungen nach Siebenbürgen und in die grosse ungarische Tiefebene gelangten Waffentypen der Steppe. Den Entwicklungsgang dieser Waffen konnten wir von den frü-