A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 2. (1958)

KOMÁROMI József: Jelentés a Miskolci Nemzeti Színháznál végzett leletmentésről

162 KOMÄROMY JÓZSEF BERICHT ÜBER DIE FUNDRETTUNG ANLÄSSLICH DER RENOVIERUNG DES NATIONALTHEATERS IN MISKOLC Die Restaurations- und Erweiterungsarbeiten des Nationaltheaters in Mis­kolc — das unter Denkmalschutz steht — nahmen im Jahre 1956 ihren Anfang. Zeitlich ist es das zweite Theater der Stadt, das in den Jahren 1847—57 nach den Plänen von Giuseppe Cassano erbaut wurde. (Das erste, 1823 errich­tete Theater brannte 1843 nieder. Die stehenden Mauerreste liess dann der städtische Rat beim Bau von „OberstenWohnungen" verwenden.) Während der Wiederherstellungsarbeiten des Theaters liess das Herman Otto-Museum archäologische Rettungsgrabungen und verschiedene stratigra­phische Untersuchungen vornehmen. Im Verlauf derselben erfuhren die archäo­logischen und baugeschichtlichen Fragen durch die Abschnitte A, B, C, D, E, F und G des Gebäudes eine Klarstellung. Im Abschnitt A unter dem Fussboden des Zuschauerraumes stiessen wir in einer durchschnittlichen Tiefe von 175 cm auf einen Gebäudeteil mit gestampf­ten Lehmmauern, den Trümmern eines Ofens und auf eine Abfallgrube. Die Ofenhöhle enthielt Scherben von Gefässen mit paralleler Rippenverzierung. Aus der Abfallgrube kamen neben Scherben aus derselben Epoche auch dem 15. Jahrhundert angehörende Topf-, Töpfchen-, Krug- und Öllämpchen-Bruch­stücke zum Vorschein. Im Abschnitt B wurden zuerst jene, aus dem 18. Jhdt. stammenden Grund­mauern aufgedeckt, die den militärischen Magazinen angehörten, die vor dem Bau des Theaters niedergerissen wurden. In den unversehrt erhalten gebliebe­nen Wandabständen fanden sich in einer Tiefe von 1,22 m an Ofentrümmer; darunter 1,34 m tief der Boden des Ofens. Unter einer zusammenhängenden, rot-gelb gebrannten Trümmerschichte in 1,40 m Tiefe stiessen wir dann auf den ovalen Ofenboden. In diesen Boden waren die Mündungssaum- und Seiten­stücke von Töpfen, auf denen über einer vertieften horizontalen Linie eine ein­geritzte Wellenlinie verläuft, eingeschmiert. Beim Abbau dieses Ofens stellte es sich dann heraus, dass dieser auf den Überresten von zwei kleineren Feuer­stellen erriehtet worden war. Unter dieser letzten Schichte — in einer Tiefe von 2,10 m — zog sich eine Kiesschichte dahin, die durch eine Hochwasserflut hier abgelagert wurde. Diese Kiesschichte konnten wir bereits desöfteren auch an anderen Stellen der Stadt feststellen. Unter dieser Überschwemmungsschichte lag in einer Tiefe von 3,20 bis 3,90 m wiederum eine Siedlungsschichte, mit den rot gebrannten Resten von zwei Feuerstellen. Aus der tieferen Schichte kamen auch Keramikscherben aus der römischen Kaiserzeit zum Vorschein. Die Aufschüttungsschichte des Abschnittes C lieferte grosse Mengen Mate­rial aus den 17. und 18. Jahrhunderten. Die farbigen, glasierten, bemalten Schüsselfragmente stammen annehmbarerweise von Produkten örtlicher Töpfer­meister. Die Granatapfel-, Tulpen- und Rankenzier auf einem Teil der Scher­ben weisen auf türkischen Einfluss der im 17. Jahrhundert entstandenen Ton­ware hin. Längs der nördlichen Feuermauer des Theaters — Abschnitt D — kamen aus dem 18. Jahrhundert stammende Grundmauern zum Vorschein. Diese ge­hörten einesteils zu Wohnhäusern aus dem 17. Jhdt., anderenteils aber den im

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